Der eher schüchterne Jerry erlebt
den Horrortag seines Lebens. Unbewusst hat er sich mit dem Neuling Buddy
angelegt, einen Schüler den bereits brutalste Legenden umwehten, bevor
er nur einen Schritt in die Schule setzte. Nun muss Jerry auf bittere
Art erleben, dass die Schulhof-Gerüchte wahr sind. Buddy ist ein
Schläger und will sich Punkt 3 nach der Schule mit Jerry prügeln.
Jegliches Zureden ist sinnlos. Jerry bleiben nur wenige Stunden um den
Kampf zu verhindern, und dafür ist ihm jedes Mittel recht...
Klassenkeile...
Betrachtet man sich das Cover dieses lange Zeit nicht auf DVD erschienenden Filmes, so könnte man meinen einen Schul-Action a la „Massaker in Klasse 13“ in den Händen zu halten. Der reißerische deutsche Titel hilft einem nicht gerade dabei die Wahrheit herauszufinden, und die ist recht schlicht: „Faustrecht - Terror in der Highschool“ ist eine Teenie-Komödie, auch wenn sie sich nicht gerade krampfhaft an den Regeln dieses Sub-Genres klammert.
Während die meisten Beiträge dieser Gattung Film ihren Aufhänger eher bei Seite schieben, um das übliche Jugendgeschehen in den Mittelpunkt zu schieben, bleibt „Faustrecht“ seiner Idee von Anfang an treu und lässt sich dabei auch niemals ablenken. Es werden keine unnötigen Szenen verschenkt um eine besondere Nebenfigur hervorzuheben. Es gibt keine Einführung in den üblichen Alltag Jerrys. Und konsequenter Weise spielt dieser Film auch nur an einem Schultag (von der mäßigen Abschluss-Szene einmal abgesehen). Es geht um Jerry, und der steckt in Schwierigkeiten, aus denen ihm auch seine besten Freunde und der Schulschläger nicht befreien können.
Wächst Jerry im Laufe des Films über sich hinaus, wird er einem auch immer sympathischer. Seine Rolle ist zwar gut besetzt, aber leider musste die Maske übertreiben, wenn sie uns den Ur-Jerry zeigt, wie er bis zu diesem Tage aussah. Da haben wir ein rundes Milchgesicht mit bravem Scheitel, quasi ein Outfit das jegliche Sympathie verweigert, auch wenn man charakterlich über den Knaben nichts zu meckern hat. Klar ist er ein Außenseiter und schüchtern noch dazu, aber andere Filme dieses Genres zeigen nur all zu häufig, wie sehr einem eine solche Figur dennoch von Beginn an am Herzen liegen kann. Der brave Filmbeginn-Jerry wächst einem jedoch nicht so schnell an den stärksten Muskel des Körpers und ist einem ziemlich egal.
Trotzdem schafft es Regisseur Joanou einen Spannungsbogen zu schaffen, der es in sich hat. Gebannt begleitet man die schlichte Story, überlegt mit Jerry zusammen was er noch versuchen kann um den Kampf zu verhindern, und wenn zur zweiten Filmhälfte der olle junge Mann endlich zu einer sympathischen Identifikations-Figur geworden ist, ist man mitten drin im Geschehen und fiebert geradezu mit.
Sub-Genre-typische Peinlichkeiten umgeht man dabei meist. Selbst schrägere Nebenfiguren wie Jerrys esoterische Freundin, die ständig von ihrem Schutzengel schwafelt, wird halbwegs normal dargestellt. Lediglich Jerrys Versuch zum Nachsitzen verdonnert zu werden, wirkt im sonst eher realistisch gehaltenen Film zu überzogen und gleiches gilt für die Schluss-Szene, die einen Tag später spielt, die in meinen Augen die einzig wahre Enttäuschung des Streifens ist.
Die Besetzung des Buddy erinnerte mich optisch stark an Heath Ledgers Rolle im späteren „10 Dinge die ich an Dir hasse“. Diese Figur ist die wohl überzeichnetste des ganzen Streifens, wird comichaft als unglaublich bösartig dargestellt, und das weiß einfach zu gefallen, bricht damit doch ein wahres Monster in die sonst so harmlose Welt des Jerry herein. Dass Buddy jegliche Form der Berührung hasst, ist in der Übertreibung das Pünktchen auf dem I, das man nicht missen möchte, so viel Charakter ihn bereits diese Macke beschert. Auch Joanou hat die Klasse dieses Klischees erkannt und setzt es für eine eigentliche Belanglosigkeit in der Geschichte ziemlich in den Mittelpunkt und macht aus dieser Macke gar den Auslöser der ganzen Geschichte.
Die ist schlicht wie so viele andere im Teenie-Komödien-Sektor, aber wie bereits erwähnt auch konsequent erzählt und umgesetzt. Während man an mancher Stelle Klischees des Genres abgrast (die schöne Desinteressierte, die sich dann doch für den Helden interessiert, die typische US-Schichtentrennung, ...) erweist sich die Story selbst als recht interessant. Es gibt zwar immer wieder Bereiche, bei denen man weiß wie es weiter geht, oft genug aber auch Situationen, in denen man geradezu gebannt ist, was wohl als nächstes passiert.
Würde einem der Haupt-Charakter von Beginn an anstecken, könnte man von einer gelungenen Teenie-Komödie sprechen. Da die Sympathie jedoch erst so spät aufkommt, stört nun noch die eher seltene Entgleisung der Story in zu unrealistische Bereiche und die enttäuschende Schluss-Szene. Hätte die Maske den Loser dem Zuschauer von Beginn an als nette Identifikations-Figur zurecht gemacht, könnte man heute von einem richtig guten Werk seines Genres sprechen. So ist er jedoch lediglich ein netter Film. OFDb
Ich weiß nicht was ich damals für einen merkwürdigen Tag hatte, aber bei der Zweitsichtung fand ich die Hauptfigur nicht nur nicht negativ gecastet, ich fand sie in allen Phasen der Geschichte richtig gut verkörpert, so dass am Ende ein richtig guter Film übrig blieb, dessen einzig unangenehme Szene jene am Schluss ist. "Three O' Clock High" ist ein Geheim-Tipp unter den Teenie-Komödien und sei jedem Cineasten ans Herz gelegt.
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