Ach hätte er doch nur nie die dreckige Socke gefunden. So aber
schnappt sich ein junger Mann diese besagte Socke, um sie in die
Waschmaschine zu stecken. Aber im Inneren der Maschine lauert etwas ganz
unglaubliches...
Aus den Tiefen der Schmutzwäsche…
Es ist schön was manche Amateurfilmer so aus Spaß an der Freude auf die Beine stellen. Hier haben wir es mit einem schwarz/weißen Stummfilm zu tun, der den Bereich des Horrorfilms verulkt. Ich würde nicht unbedingt von einer besonders geglückten handwerklichen Umsetzung sprechen, seine gute Bewertung bekommt er einfach wegen der spaßig unsinnigen Freude, die er einem 5 Minuten beschert.
Handwerklich gesehen stellt sich z.B. die Frage, warum das Stummfilmverfahren gewählt wurde, wenn inhaltlich doch eher der modernere Horror parodiert wird: unser Hauptdarsteller (und das einzig menschliche Wesen dieses Streifens) wird von einem Stofftier attackiert und verwandelt sich nach dem Biss in ein Monster. Schräge Alltagsgegenstände sind seit der 80er aktiver Bestandteil des Horrorgenres, der Biss als Überträger einer Krankheit ist noch relativ neu darin zu finden (den Vampirismus mal außer Acht gelassen). Warum also Stummfilm? Wenn überhaupt lässt sich das ganze nur in der entfernt an "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" angelehnten Verwandlung erklären.
Letzten Endes ist diese Frage allerdings egal. Der Film macht Spaß so wie er ist und bekommt seine Sympathie gerade in dem extremst Billigen seiner Erscheinung. Der Darsteller ist kein Talent, macht halt einfach mal einen Jux. Die Monsterverwandlung ist simpel aber humorvoll getrickst und zeigt sich nur in der wirren Frisur und der beknackten Mimik. Das Stofftier wird auf einfachste Art bewegt. Hierbei verheimlicht man ebenfalls nie die Home-Made-Atmosphäre. So springt das Tier beispielsweise vom Schrank, man lässt es dafür jedoch lediglich herunterfallen.
Im Prinzip kann jeder so etwas mit der hauseigenen Kamera (nach)drehen. Leider machen das nur viel zu wenig Leute, wo es doch so spaßig ist so etwas zu sichten. Mag sein dass der ein oder andere so etwas schlichtweg plump findet. Aber man darf nicht die Wirkung und das Gewollte des Plumpen übersehen. „Strange Wash“ wäre professioneller gedreht sogar schlechter, dann wäre die Story zu schlicht. Im Prinzip braucht ein solcher Film die freiwillig trashige Umsetzung um überhaupt zu funktionieren.
Zu erwähnen wäre noch die gut gewählte Musikuntermalung, die mit Klischees spielt. Die Schnitte sind okay die Texte zwischen den Sequenzen gut lesbar und teilweise lustig. Das flackernde Bild und die Streifen wären mein einzig negativer Kritikpunkt: In normalem Schwarz/weiß als Stummfilm wäre der Film noch eine Spur besser ausgefallen, da die freiwillig eingebaute schlechte Aufnahmequalität nicht die Wirkung eines echten alten Werkes besitzt. So sehr man in allen anderen Bereichen akzeptiert, ja sogar möchte, dass alles billig umgesetzt ist und deswegen eben nicht authentisch wirken muss, so sehr müsste es in diesem optischen Bereich der Fall sein.
Kritik ist ja nicht zum niedermachen gedacht sondern zum anregen, deswegen denke ich kann man die von mir eingebrachten Punkte auch bei einem Amateurwerk ruhig ansprechen. Auf jeden Fall ist das Gesamtergebnis gelungen, einfach weil man beim Sichten sieht wie viel Spaß Marco Goldhofer beim Dreh hatte. OFDb
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