Die jugendliche Abby und ihr jüngerer Bruder Ethan werden von einem
scheinbar liebevollen Ehepaar adoptiert, nachdem sie ihre leiblichen
Eltern verloren haben. Schon nach kurzer Eingewöhnungszeit fühlt sich
Abby bei Eve und Raymond, den neuen Adoptiveltern, unwohl. Alleine raus
darf man nicht, das große Haus ist überall abgeriegelt und selbst das
Telefon funktioniert nur mit Spezialcode nach draußen. Als Ethan krank
wird wächst in Abby der Verdacht, dass die merkwürdige Eve ihn vergiftet
haben könnte. Auf ihrer Suche nach Antworten stößt sie im Internet auf
eine Seite über das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom...
Bereits Teil 1 entführte einen nicht in eine überraschungsvolle Geschichte mit Elementen, die neue Wege suchten um das Altbekannte auf anderem Wege zu erzählen. In der Fortsetzung, die eigentlich keine ist sondern eine alternative Geschichte erzählt, ist das nicht anders. Das erstaunliche an beiden Filmen ist: trotzdem funktionieren sie wunderbar.
„Glass House 2“ mag oberflächlich sein, vertieft er doch keine angerissenen Themen, oder verschachtelt er doch die Hauptgeschichte nicht in trickreiche Nebenwendungen. Aber er ist spannend, und dank sympathischer Besetzung ist man als Zuschauer auch mittendrin im Geschehen, so als ob man selbst betroffen wäre. Jeder wichtige Darsteller ist gut besetzt, lediglich der Junge der Ethan mimen darf (und optisch ein wenig an Klaus Kinski erinnert) wirkt ein wenig unterfordert. Der Rest spielt erfreulich engagiert, und es macht Spaß einem eigentlich so ollen 08-15-Thriller mit so guter Besetzung zuzusehen.
Sicherlich wäre mehr möglich gewesen, bedenkt man aber einmal dass dieser Film das Regie-Debüt von Steve Antin ist, ein Mann der zuvor lediglich schauspielerte, kann man Antin durchaus loben, so gekonnt wie er die Spannungsschraube anzieht. Scheinbar ist es auch gut, dass er selbst keine große Rolle übernommen hat, das hätte ihn als Anfänger vielleicht selbst bei einer solch simplen Geschichte wie dieser ins schleudern gebracht.
Viel bleibt nicht zu sagen. „Glass House 2“ ist auf jeden Fall mehr als ich vermutet habe. Er steht Teil 1 in nichts nach, weder in den positiven noch in den negativen Elementen. Das Jungpublikum hat sicherlich noch mehr Freude an dem Streifen als wir „Senioren“, denn die Identifikationsmöglichkeit ist als Teenager selbstverständlich wesentlich höher. Zudem kennt das junge Publikum meist wenig andere Filme, und damit fällt das an sich x-fach kopierte Schema F nicht auf. Trotzdem sollten auch die erwachsenen Thriller-Freunde einen Blick riskieren. So simpel Geschichte und Film auch sein mögen, Antin beschert wohlig schönen Nervenkitzel. OFDb
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