Dieser Teil der Reihe ist meines Erachtens einer der besten, was nicht einzig daran liegt, dass Jason optisch nun endlich zu der bedrohlichen Gestalt wird, für die er schließlich berühmt wurde, aber auch dies ist ein wichtiger Punkt für die Wirkung des Streifens. Freilich braucht niemand besondere schauspielerische Leistungen erwarten, die Darsteller spielen entweder schlecht oder routiniert. Und auf ein besonders pfiffiges Drehbuch braucht man auch nicht hoffen, wird doch oberflächlich betrachtet die immergleiche Geschichte schon wieder abgespuhlt. Es ist dem Händchen von Regisseur Steve Miner zu verdanken, der auch „Freitag der 13. 2“ zu einem angenehmen Ergebnis verhalf, dass „Und wieder ist Freitag der 13." (Alternativtitel) so toll zu funktionieren weiß.
Miner versteht es tatsächlich der zuvor bereits zwei Mal erzählten Geschichte, die sich lediglich vom ausübenden Killer unterschied, noch einmal Spannung einzuhauchen. Ein Blick auf den Vorspann lässt die düstere Wirkung keineswegs erahnen, wird uns dort doch eine peppige 80er Jahre Komposition vorgesetzt, und so umstritten diese auch ist: ich finde sie prima und wesentlich stimmungsvoller als die monotonen, mich stets anödenden Vorspänne der anderen Teile. Zudem schaut es sich nett wie die Schrift in ihrer 3D-Art zu der flotten Musik über den Bildschirm saust. Bei solch einem Vorspann ist man doch gleich positiv ins Filmgeschehen eingestimmt.
Jason befindet sich einige Zeit in der Scheune zum Haus, in welchem die Teenager Urlaub machen. Die Charaktere, wenn man sie so nennen kann, stoßen dort nach und nach auf den nie sterben wollenden Killer, aber noch bevor man denkt dass sich das komplette Geschehen im Kreis dreht wendet sich die Story dann doch in eine andere, wenn auch kaum nennenswerte Richtung, was aber bereits reicht um den Zuschauer bei der üblichen monotonen Geschichte vor der Langeweile zu bewahren.
Bevor das eigentliche Gemetzel mit seinen sympathisch umgesetzten Morden losgeht, dürfen wir einer humoristischen Szene beiwohnen (allein das Grinsen des schwarzen Rockers) in welcher böse Rocker einen Hals auf den Außenseiter Shelly kriegen, der wohl, so wenig er auch gemocht wird, die einzig überzeugende Person des Streifens ist. Zumindest wird er darstellerisch gekonnter verkörpert als die anderen Figuren. Ohnehin sind es die Shelly-Szenen, welche die komplette Vorgeschichte ein wenig interessanter werden lassen, eben weil er so ein Vollhonk ist, der stets die falschen Versuche unternimmt die Aufmerksamkeit der Gruppe zu erhaschen.
Was Shelly an Kurzweile beschert, beschert uns ein kleiner Rückblick die weibliche Hauptrolle betreffend auf atmosphärische Art. Dort erfahren wir recht stimmig inszeniert, dass unsere Heldin schon einmal auf Jason gestoßen ist. Da wird zwar ein unglaublicher unglaubwürdiger Mumpitz erzählt, aber die Waldkulisse weiß zu wirken, die Atmosphäre ist auf einem Hoch, und das Interese des Zuschauers ist gewonnen. Noch ahnt die gute Frau nicht, dass das Erlebnis ihrer Vergangenheit noch nicht beendet ist. Denn recht bald wird sie wieder auf den unheimlichen Mann stoßen, der ihr einst im Wald auflauerte.
Sind die üblichen Übergangsmorde, die sich wie bereits erwähnt sehen lassen können, erst einmal vorbei, kann die Hetzjagd beginnen, mit der wir den Höhepunkt eines Filmes erleben, der schon zuvor zu überzeugen wusste. Nicht nur dass das ganze recht flott erzählt ist, spätestens jetzt ist der Spannungsbogen auf einem Hoch. Wenn der angeblich tote Jason am Scheunentor hängt und die Frau an ihn vorbei muss, hält man den Atem an, ähnlich wie in der vergleichbaren Autoszene aus "Scream 2". Dass Jason nicht tot bleibt ist klar, und genau davon lebt eine solche Szene. Nach Logik darf hier nur der Korinthenkacker fragen. Hier geht es einzig um die Stimmung und den Unterhaltungswert.
„Friday the 13th Part 3" (Originaltitel) ist ein gelungener Slasher der frühen 80er Jahre, und für seine Zeit genau so ausgefallen wie man ihn als Fan dieser Art Film auch erhofft hat. Manches guckt sich heutzutage sicherlich etwas altbacken, die Zeiten haben sich geändert, und das Genre des Schlitzerfilms ist nach wie vor aktuell. Aber die Filme dieser Zeit besitzen ein Flair, an das neue Produktionen nicht heran kommen. Sie versprühen einen vergänglichen Charme der über reine Nostalgie hinaus geht. Der Trumpf der Reihe war schon immer seine trockene, langsame Erzählweise. Was quasi Gift für Produktionen heutiger Tage wäre, wird zum wirksamen Erfolgsrezept der ersten „Freitag der 13.“-Filme. Und bei solch tollen Arbeiten wie sie Steve Miner abgeliefert hat, darf man als Fan schon traurig sein, dass er nicht auch noch Teil 4 inszeniert hat. Miner hat es geschafft den von ihm ebenfalls inszenierten, ohnehin schon stimmigen zweiten Teil noch einmal zu toppen. Aufgrund der mäßigen Ausgangslage, die ihm zur Verfügung stand, war das Endergebnis sicher das Maximum dessen was überhaupt zu erreichen war. OFDb
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