„Quietsch... quietsch... wer bohrt denn da nach Öl“ gehört zu den eher unbekannteren Filmen des französischen Kult-Komikers Louis de Funès, obwohl sein Titel selbst inmitten all der vielen beknackten Titel diverser anderer Funès-Komödien als besonders schräg hervorsticht. Leider kann man das vom Film selbst nicht behaupten, der die erste Zusammenarbeit zwischen Louis de Funès und Regisseur Jean Girault darstellt. Wie so viele andere Lustspiele um Verwechslungen, Betrügereien und Verwirrungen versprüht „Gauner, Gags und Geldgeschäfte“ (Alternativtitel) ein Theater-Feeling, wenn auch nicht so überdeutlich bemerkbar wie im berühmteren „Hasch mich, ich bin der Mörder“.
Bei diesem war die Pointensetzung wesentlich gelungener. Mag sein dass die Komödie um das Öl-reiche Grundstück aufgrund zu dominanter Nebenrollen nicht so ganz funktionieren will, Funès spielt hier einen von vielen, wenn auch in einer der dominanteren Rollen. Letztendlich sorgt das intensivere Miteinander aber auch dafür, dass Funès nicht vollkommen abdreht, was mir so manches seiner Werke verwässert hat. Trotzdem bin ich schon wieder nicht zufrieden, wirkt mir das Ergebnis von „Wer bohrt denn da nach Öl“ (Alternativtitel) mit einem ruhiger agierenden Funès doch viel zu altbacken.
Klassischer kann diese Art Komödie kaum umgesetzt sein. Es gibt die typische Love Story eines Paares das sich nicht will, dann aber doch, es gibt kindische Neckereien, Geschäfte die abgeschlossen werden müssen, Irrungen und Wirrungen um Stolz, Arroganz und Konkurrenz. Während die eigentliche Geschichte jedoch zu lahmarschig wirkt, da einfach zu wenig funktionierende Gags enthalten sind, übernimmt sich die eigentliche Handlungen auf der anderen Seite mit ihren vielen Einflüssen, spätestens wenn der plötzlich auftauchende wahre Bruder Patricias noch eine geldgeile Schlampe aus Süd-Amerika mitbringt.
Somit steht das Humorpotential in keinem Verhältnis zu dem zu voll gestopft wirkendem Inhalt. Bereits zur Hälfte der Laufzeit sind einem die Geschehnisse und ihr Ausgang ziemlich egal, zumal der Plot den üblichen Pfaden folgt und sich das ganze Chaos recht überraschungslos auflöst. Das magere Ergebnis ist in sofern schade, als dass die Darstellerriege rund um den Starkomiker positiv auffällt und somit eine bessere Vorlage verdient hätte als diesen müden Plot um die ollen Ölquellen. Das kompatible Zusammenspiel sorgt letztendlich jedoch dafür, dass „Pouic-Pouic“ (Originaltitel) trotzdem noch halbwegs passabel ausgefallen ist. Wer genügend Geduld besitzt kann also trotzdem einmal rein schauen. OFDb
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