Fred Olen Ray gehörte in den 80er Jahren mit zu den fleißigsten Gesichtern der B-Horror-Szene und setzte eigentlich immer auf beabsichtigten Trash. Was eigentlich ein Widerspruch an sich ist und damit nur bedingt funktionieren kann, macht uns mit Rays Werken zumindest deutlich wie anders solche Produktionen aussahen im Vergleich zu heutigen SyFy- und Asylum-Produktuionen mit selbigem Ziel a la „Sharknado“ - auch wenn man nicht vergessen darf zu erwähnen, dass mit Regiearbeiten wie „2-Headed Shark Attack“ auch Fred Olen Rays Sohn an der modernen Variante dessen beteiligt ist, dessen Weg Ray mitunter geebnet hat.
Bei „Mit Motorsägen spaßt man nicht“ (Alternativtitel) geht das Rezept der freiwillig in die Kacke hauenden Horror-Komödie zumindest halbwegs auf, ist „Hollywood Chainsaw Hookers“ doch eigentlich ein harmloser, aber charmanter Spaß, der nicht böse meint was er da erzählt und kein Geheimnis aus seinem unnsinnigen Tun macht. Eingekleidet in eine überraschend pointensichere Detektivgeschichten-Parodie bereitet der hauptsächlich mit Nackedeis besetzte Film genügend Freude um wohlgestimmt dem Treiben auf dem Bildschirm zu folgen. Über Blutspritzer auf nackter Haut und dem ein oder anderen ausgeschütteten Eimer Blut gehen die Spezialeffekte nicht hinaus, der Irrsinn an sich hat zu reichen um zu unterhalten. Und genau diese Haltung weiß zu gefallen.
Billig-Produzent Charles Band hat für meinen Geschmack stets die besseren Werke im Vergleich fertiggestellt, war ich doch noch nie rundum zufrieden mit einem von Fred Olen Rays Werken, trotz so wundervoll dämlicher Ideen wie z.B. seinerzeit in „Evil Toons“ Zeichentrickfiguren mörderisch auf die Menschheit loszulassen. „Hollywood Hookers“ (Alternativtitel) lässt ab da nach wo die Sekte ins Geschehen tritt. Er wird austauschbar. Der Detektiv-Humor rückt zurück, die absichtlich überspielten Horror-Klischees scheinen sich plötzlich zu ernst zu nehmen, und all die lockere Grundhaltung, die den Streifen so angenehm zu schauen ließ, lässt dadurch nach.
Gunnar Hansen, der hier schon einige Jahre vor „Mosquito“ seine Rolle als Leatherface in „Kettensägenmassaker“ mehr oder weniger parodiert, spielt eher uninteressiert mit und ist somit keines Falls ein Pluspunkt für den Streifen. Ein solcher ist stattdessen der nicht mit viel Schauspieltalent gesegnete Hauptdarsteller in der Rolle des Privatdetektivs. Und obwohl die deutsche Synchronisation von der Vertonung her eher billig ausgefallen ist, so weiß sie doch scheinbar einiges humoristisch aufzupeppen, was jedoch nur eine Vermutung ist. Ich habe den Film bislang nicht im Originalton gesichtet.
Eine öde Zeremonie, die zumindest mit absichtlich dämlichen Ideen in die Länge gezogen wird, will das Finale nicht so recht in die Gänge bringen, und dass ein Kampf zwischen zwei Kettensägen-schwingender Gegner kein aufregendes Erlebnis ist, hätte man schon vom eher mauen „Texas Chainsaw Massacre 2“ von Tobe Hooper lernen können. Zumindest ist besagter Kampf hier wesentlich kürzer ausgefallen als dort, was die Sache wieder abdämpft. Ohnehin ist „Hollywood Chainsaw Hookers“ in seiner ungekürzten Fassung mit etwa 75 Minuten recht kurz geraten, weswegen man nicht all zu streng mit ihm sein muss. So gut wie in den ersten 30 Minuten wird er jedoch nie mehr, weswegen man eher von einem mittelmäßigen als von einem unterhaltsamen Ergebnis sprechen kann. Vielseher werden aber sicherlich trotzdem ihren Spaß haben. OFDb
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