„Fliegende Untertassen greifen an“ bedient sich an vielen Elementen diverser Vorgänger. Die aus den Ufos steigenden Außerirdischen erinnern aufgrund ihrer metallenen Anzüge an den aus einem Ufo steigenden Roboter aus „Der Tag, an dem die Erde stillstand“, das zerstörungsfreudige Szenario im Finale weckt Erinnerungen an „Kampf der Welten“, ebenso wie die Waffen der Aliens und ihre Wirkung. Das könnte abgedroschen wirken, weiß aber zu gefallen, da es an Tempo und Abwechslungsreichtum nicht mangelt. Die Geschichte tritt nie auf der Stelle und bietet immer neue Wendungen und andere Schwerpunkte.
Auch Sehwerte gibt es zu genüge. Immer wieder düsen Ufos durchs Bild, dies von Beginn an, und dass sich dieser Effekt nicht ausreizt liegt zum einen an der tollen Tricktechnik, die wir Ray Harryhausen zu verdanken haben, als auch an den Situationen, in denen die fliegenden Untertassen eingesetzt werden. Ob im Kampfeinsatz, oder eher frech an einem vorbei düsend, am effektivsten jedoch immer dann wirkend wenn sie als Giganten langsamer fliegend majestätisch über Städte schweben, was an spätere Werke wie dem Pilotfilm der Serie „V“ oder an Emmerichs „Independence Day“ erinnert. Das wirkt zwar nicht mehr so bedrohlich wie dort oder einst, eben weil die Ufos so klassisch aussehen wie sie im deutschen Titel auch klingen, Eindruck hinterlässt dies heutzutage aber schon, waren die Tricks für ihre Zeit doch nicht von schlechten Eltern.
Die abwechslungsreiche und doch ziemlich klassisch abgearbeitete Geschichte bietet uns nur Stereotype, die gerade eben so als Identifikationsfiguren zu funktionieren wissen. Man sympathisiert nicht mit ihnen, noch verärgern sie einen. Sie sind einfach da, motiviert aus höheren Zielen zu handeln, ganz so wie es die Monster- und Science Fiction-Filme dieser Zeit von ihnen erwarten, gezielt als Abfärbung aufs Publikum zur Propaganda eingesetzt und dabei das Militär ins rechte Licht gerückt. Das tritt hier nicht ganz so dominant wie in vergleichbaren Filmen auf, aber da der Wissenschaftler im Zentrum meist deren Willen vertritt, ist das auch gar nicht nötig.
Einen Preis für Innovationen kann „Earth. vs. the Flying Saucers“ (Originaltitel) nicht gewinnen, das braucht er in seiner schlichten Art aber auch gar nicht, bietet er doch auf Trivialniveau genau das was man als Freund solcher Filme sichten möchte. Und da Fred F. Sears sein Handwerk versteht, steht einem hohen Unterhaltungswert auch nichts im Weg. Wer es schafft ein Jahr später mit einem lächerlichen Monster im Zentrum aus „Angriff der Riesenkralle“ so viel wie möglich herauszuholen, der kann mit den Effekten eines Harryhausen wahre Berge versetzen. Für einen nostalgischen Abstecher in vergangene Filmzeiten reicht das Ergebnis definitiv, gerade jetzt mehr denn je, wo diese Art Szenario im modernen Kino doch gerade wieder angesagt ist. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen