Immer wieder stoße ich beim Stöbern von Leserkommentaren auf Online-Zeitungen auf diese Menschenhasser, die darüber jammern dass der Mensch eine Seuche wäre, dass der Planet Erde besser dran wäre wenn er endlich ausgestorben wäre und manch ähnlichen selbstzerstörerische Meinungen. Denen könnte die Haltung der Außerirdischen in Roger Cormans Film gefallen, sind doch genau dies die Argumente, mit denen sie die Menschheit von ihren Weltraumflügen abhalten wollen. Dass der Mensch noch nicht so weit ist mit dieser Verantwortung umzugehen, wäre ein passenderes Argument gewesen, welches vielleicht auch nicht den Widerwillen der Menschheit derart erregt hätte. Aber mit diesem arbeitet das Alien nur in einem Gespräch unter vier Augen, anstatt es der kompletten Welt auf diese Art zu erklären.
Wie auch immer, „War of the Satellites“ ist einer der moralischen Filme der Gattung Science Fiction-Klassiker. Mit seiner Warnung von Außerirdischen bedient er sich frei bei „Der Tag, an dem die Erde stillstand“. Ansonsten baut er noch die Körperverdoppelungs-Thematik ein, die es z.B. später auch in der Serie „Raumschiff Enterprise“ mit einem doppelten Kirk geben sollte, Cormans Film spielt mit der Thematik wie Außerirdische unfreiwillig die Menschlichkeit erlernen (hier äußerst naiv dadurch eingebracht, dass sich der Materiemagier from Outer Space ein Herz herbei zaubert, wodurch er sich fortan mit bislang nicht gewohnten Gefühlen auseinandersetzen muss), und auch das häufig verwendete Thema um Sabotage im Weltall findet hier ihren Platz.
Dieser Mix klingt recht aufregend, kommt aber arg monoton daher und ist zudem recht lustlos gespielt. Das merkt man überdeutlich in einer Kampfsequenz, von der ich behaupten kann, dass ich noch selten so etwas verkrampft hölzernes gesehen haben wie diese magere Choreographie. Die eigentliche Geschichte beginnt erst nach ewigem Hinhalten, wobei sich aber so ziemlich jede Aktion vor dem Weltraumflug im nachhinein als die besseren Szenen herausstellt als alles was schließlich doch noch im Weltall stattfindet. Und mit Weltraummonstern, Robotern oder ähnlichem braucht man hier leider auch nicht zu rechnen.
Zumindest wissen manche Dinge das müde Treiben unfreiwillig zu belustigen, sparte Roger Corman doch wie immer an allen Seiten an Geld, so dass der Weltraumflug z.B. in bequemen Wohnzimmersesseln stattfinden darf, ohne dass diese optisch in irgendeiner Weise aufgepeppt wurden. Da hängen Planeten bei einem Weltraumbild überdeutlich an Seilen, und das kleine Feuerchen am Ende der Rakete verrät mir endlich, von welchem Film man sich bei einer Parodie diesbezüglich in „Amazonen auf dem Mond“ inspirieren ließ, wo dieser sich ansonsten doch eher an „Cat-Women of the Moon“ orientierte.
An dessen müdes Niveau kommt Cormans Streifen dann auch eher heran als an die besseren Weltraum-Filme der 50er Jahre. Zwar ist mit „Planet der toten Seelen“ auch eine deutsche Veröffentlichung erschienen, da diese aber um 14 nachgedrehte Minuten ergänzt wurde und ich solchen Pfusch an Originalen so gar nicht leiden kann, hat mich diese Version nicht interessiert. Soll man doch einen komplett eigenen Film drehen, wenn einem der Stoff eines ausländischen Filmes nicht passt. Dieses Verfahren des Aufpeppens eines eingekauften Filmes durch neue Szenen werde ich nie verstehen, dennoch ist es freilich gut, dass auf der von mir erstandenen DVD beide Fassungen enthalten sind. Mag sich „War of the Satellites“ auch keinesfalls so unterhaltsam schauen wie ich es mir eigentlich von ihm erhofft hatte, selbst dieses Ergebnis verleitet mich nicht dazu die manipulierte deutsche Fassung zu schauen. OFDb
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