Regisseur und Hauptdarsteller Herb Robins hat durch seine Auftritte in „Invasion der Bienenmädchen“ und „Convoy“ bereits in einigen aufmüpfigen Filmen mitgespielt, die sich bewusst gegen gesellschaftliche oder filmische Konventionen stellten. Auch seine erste Regiearbeit „Die Wurmfresser“ stellt sich gegen die Großen, in diesem Falle den Bürgermeister und die den Kapitalismus frönende Industrie. Ihnen gegenüber wird ein schmuddeliger Hinterwäldler gestellt, und ob dieser als Gegenstück zur kritisierten Gegenseite zum Nachdenken anregt, sei einmal dahingestellt, so unsympathisch wie auch er agiert.
Mag es auch keine sympathischen Seiten in diesem kleinen Schmuddelwerk geben, „The Worm Eaters“ (Originaltitel) möchte ohnehin eine Komödie sein, und wieviel echtes Warnen vor den Großen da oben tatsächlich noch gewollt ist, oder ob Robins gegen alles schießen wollte, wird nicht ganz deutlich, kann letztendlich aber auch egal sein, so uninspiriert wie der Streifen inszeniert ist. Zwar ist er sich seines Schmuddelfilmfaktors und seiner Kostengünstigkeit durchaus bewusst, was ihm einen Hauch Charme zukommen lässt, aber die lahme Inszenierung und das ständige Hauptaugenmerk auf Wurmaufnahmen, in der Hoffnung das Zweigen der Viecher würde manch einen bereits ekeln, bremsen „Die Wurmfresser“ noch weit vor dem Vertiefen seiner eigentlichen Geschichte aus.
Das infantile Titellied während des Sichtens von Zeichnungen auf Kindergartenniveau weiß ebenso zu gefallen wie die absichtlich billig getricksten Wurmmutanten. Auch die Laute, die sie von sich geben, sind eine gelungene, kindisch gehaltene, Parodie auf das Genre des Horrors. Aber viel mehr hat „Die Wurmfresser“ sonst auch nicht mehr zu bieten. Je weiter es Richtung Finale geht, desto öfter darf man in Nahaufnahmen gehalten Menschen dabei zusehen, wie sie während der Nahrungsaufnahme zusätzlich auf Würmern herumkauen, was dann auch tatsächlich zu ekeln weiß. Und wenn es gegen Ende auch dem Anti-Helden Umgar ans Leder geht, darf auch der Hauptverantwortliche des Filmes auf allerhand Würmern herumkauen, die ihm regelrecht in die Kehle gestopft werden. Das verfehlt seine Wirkung zwar auch nicht, verursacht aufgrund des plumpen, reißerischen Schauwertes aber auch nur ein müdes Achselzucken, eben weil „Die Wurmfresser“ keinen weiteren, echten Schauwert bietet.
Er ist zu desinteressiert erzählt, lenkt sich selbst zu sehr mit Nebensächlichkeiten ab und kann weder im Humor- noch im Horrorbereich derart ausholen, als dass er auf irgendeine Art zu unterhalten wüsste. Wenn man Umgar ewig dabei zusehen muss, wie er seine Freunde, die Würmer, streichelt und mit ihnen spricht, geht das doch eher gewaltig auf die Nerven, als dass dieses Entrücken aus der Realität zum Schmunzeln anregen würde oder einen traurig, bzw. nachdenklich stimmen würde. Jeglicher Humor wird unsensibel mit dem Holzhammer präsentiert, das freiwillige Hineinstürzen in filmischen Trash wird von der Belanglosigkeit aller Ereignisse ausgebremst. Was bleibt ist ein Langeweiler mit individuellem Touch. 11 Jahre später drehte Robins noch den in Deutschland nicht erschienenen „The Brain Suckers“, danach kehrte er dem Medium Film beruflich den Rücken zu. OFDb
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