04.03.2019

JEEPERS CREEPERS 3 (2017)

Hartnäckig ist er ja, lässt Victor Salva mit seinen "JeepersCreepers"-Filmen doch einfach nicht locker. Als Produzent, Autor und Regisseur hat er die Reihe fest unter seiner Kontrolle, und auch wenn diesmal 14 Jahre zwischen Teil 2 und 3 liegen, ein Ende ist nicht in Sicht. Dies bestätigt auch die Schlussszene des bislang letzten Beitrags. Besser wird die Reihe allerdings nicht. War "Jeepers Creepers 2" ein sympathisch banaler Anhang eines originellen Originals, welches selbst aber in seinem letzten Drittel abzustumpfen begann, so ist "Jeepers Creepers 3" leider nur austauschbare Horrorunterhaltung geworden. Er ist zügig erzählt, zu flink als dass einem langweilig werden könnte, aber er ist auch unglaublich banal erzählt, so dass man sich für die Geschehnisse eigentlich nicht wirklich interessiert.

Erschwerend kommen einige Fehlentscheidungen und einige gewöhnungsbedürftige Ideen hinzu, die "Jeepers Creepers 3" nicht gerade dabei helfen an das Niveau seiner Vorgänger heranzureichen. Die übelste Entscheidung dürfte es wohl sein die meisten Monsterszenen bei Tageslicht geschehen zu lassen. Die Dunkelheit bescherte der Kreatur stets eine Mystik, was bei zu häufigen Zeigen, wie Teil 2 deutlich machte, bereits deutlich zu bröckeln begann. Nun bei Tageslicht hat der Creeper mehr vom ollen, so gar nicht gruseligen, "Wishmaster", und seine lederne Kopfhaut lässt ihn eher wie einen ledermaskierten Catcher wirken, als wie ein übernatürliches Wesen. Sein Grunzen passt zu diesem Eindruck. Wenn der Creeper im letzten Drittel bei Nacht aktiv wird, dann merkt man direkt wieder den Unterschied, entdeckt kurzfristig seine mögliche Ausstrahlung zurück, aber zu diesem Zeitpunkt ist die Geschichte derart unsinnig ausgefallen und von zu vielen Zufällen diktiert, so dass diese Rückbesinnung nicht wirklich etwas zu retten vermag.

Ärgerlich ist zudem die Ausgangssituation ausgefallen, in welcher zu viele zu viel über den Creeper wissen, was ihm noch mehr Mystik beraubt als sein ewiges Erscheinen bei Tageslicht ohnehin schon. Zudem fährt er nun Dudu den Wunderkäfer, denn sein Auto (freilich jenes welches er immer hatte) besitzt nun tödliche Eigenarten, die manchmal etwas zu viel des Guten auf die Fantasie und Blauäugigkeit des Publikums setzt um tatsächlich überzeugen zu können. Zudem mordet der Creeper mittlerweile jeden und nicht nur Auserwählte und wird somit zum austauschbaren Slasher-Aggressor. Gerade dieser Punkt schadet der Gesamtgeschichte, und einige Widersprüche, Unlogiken und Zufälle berauben der Geschichte ihre Brenzligkeit. Nie hat man das Gefühl dass eine der zentralen Figuren in echter Gefahr schwebt. Das passt dann schließlich zum Happy End, in welchem jemand, der eigentlich ein Leben lang unter psychischen Störungen zu leiden hätte, fröhlich mit seinem Pferd zugange ist. Dramaturgie besitzt einzig der Charakter des Scharfschützen, der zudem charismatisch der einzige Lichtblick in diesem zu arg routinierten Streifen ist. "Jeepers Creepers 3" ist anschaubar, hinterlässt aber eher ein Achselzucken als ein Wohlwollen, passend zu seinem eigentlich nicht vorhandenen Showdown.  OFDb

1 Kommentar:

  1. Den hier kenne ich gar nicht mehr. Teil 1 war ziemlich gut gemacht. Den finde ich auch immer noch sehenswert. Teil 2 war dann so lala. Um den dritten habe ich bisher einen Bogen gemacht. Vielleicht ja irgendwann mal, wenn ich viel Freizeit haben sollte...

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