Sicherlich wirkt die Geschichte um die leichtlebige Daniela und ihren angeblichen Vater Carlo etwas arg konstruiert. Aber wir haben es bei "Teenager lieben heiß" ohnehin nicht mit einer besonders ausgefuchsten Geschichte zu tun. Sie ist schlicht gehalten, bietet meist was man erwartet, nicht mehr und nicht weniger. So sinnlich die Atmosphäre des Streifens auch daher kommen möchte, sehr sensibel ist das Ergebnis nicht ausgefallen. Sprunghafte Übergänge, wie die Gefühle Carlos Daniela gegenüber, nehmen den Zuschauer ebenso wenig an die Hand, wie sich verdreht anfühlende Reihenfolgen. In der von mir gesichteten italienischen Fassung "Blue Jeans" (Originaltitel) wird Carlos z.B. von seiner Lebensgefährtin barsch zurecht gewiesen, nachdem dieser sich Daniela gegenüber nicht mehr als lediglich freundlich benimmt. Erst nach dem Anschiss erleben wir eine längere musikuntermalte Sequenz, in welcher die drei gemeinsam unterwegs sind und Carlos sich stets mehr um die 17jährige kümmert, inklusive ständiger Berührungen, anstatt um seine feste Partnerin. Derartige Momente sind zudem oftmals zu ausschweifend ausgefallen, so dass dem Werk eine gestraffte Laufzeit in der deutschen Fassung sicherlich gut tut.
Wer Filme dieser Art mag kann trotz aller Kritik mit "Teenager lieben heiß" angenehm unterhalten werden, ist er doch nicht all zu aufdringlich erzählt, spielt vor hübscher Kulisse, und dank des Abschweifens in Nebensächlichkeiten bekommt man diese Drehorte auch intensiv zu sichten. Zudem sind es die intensiven, beiläufigen Momente, die "Blue Jeans" überhaupt erst die leichtfüßige Atmosphäre bescheren, die ihn zu einem solch angenehmen Vertreter der banalen Unterhaltung werden lässt. Eine wunderhübsche Gloria Guida muss nur nett lächeln, um einen zu bezaubern (zumindest wenn ihre bockige Phase nach 40 Minuten über Bord geworfen ist), ihre feste deutsche Synchronstimme hilft dabei, und ihr schöner Körper, der nackt nicht gerade sparsam von der Kamera eingefangen wird, ist ohnehin ein besonderer Blickfang. Regisseur Mario Imperoli hat mit der durch "Flotte Teens und heiße Jeans" berühmt gewordenen Blondine bereits in "Kesse Teens und der erste Sex" zusammen gearbeitet, der mir noch eine Spur mehr gefallen hat, da er die Sehnsüchte eines Teenagers teilweise greifbar herausgearbeitet hat. In "Teenager lieben heiß" werden uns hingegen trotz intensiver Beachtung der oberflächlich gehaltenen Charaktere lediglich Stereotype präsentiert, die eine Klischeehandlung durchleben. Lebensecht fühlt sich das nicht an. Deswegen sind es, wie bereits erwähnt, auch die nebensächlichen, abschweifenden Momente, die dem Film erst den wahren Charme bescheren. Ein unerwartete Wendung im letzten Drittel, sowie ein überraschendes Ende, brechen mit der ansonsten eher vorhersehbaren Chose. OFDb
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