06.09.2020

PREPPIES - DIE SCHRILLEN DREI VOM COLLEGE (1982)

Wenn man einmal bedenkt, dass selbst solch gekonnte und sexuell softe Werke wie der im selben Jahr erschienene "Ich glaub' ich steh' im Wald" gewagtere Nacktaufnahmen besitzt, als der vom Playboy produzierte "Preppies" (Originaltitel), darf man sich schon wundern. Das ist keine Enttäuschung, zu viel Gefummel macht derartige Werke ohnehin viel zu plump, wie bereits in den 70er Jahren z.B. "Fans - Fans - Fans - Runter mit den Pants" bewiesen hat, es verwundert lediglich innerhalb der Gattung Film, mit der wir es hier zu tun haben. Um Sex geht es freilich trotzdem, wie typisch für eine Teenie-Komödie, aber sie ist sichtlich um eine Geschichte bemüht, so konstruiert und schlicht diese auch ausgefallen sein mag. Sexy Frauen bekommen den Auftrag drei Studenten vom Lernen abzuhalten, damit sie durch die Prüfung rasseln. Ein hohes Erbschafts-Vermögen steht auf dem Spiel. Ohne nachzudenken willigen die Frauen ein, denen erst gegen Ende klar wird, dass ein derartiger Auftrag nicht harmlos vom Himmel fällt. Intelligenz ist nun einmal nicht vertreten in diesem Film, lediglich die Vorstellung dessen was dies sein könnte, wie das höchst naive Happy End in vollkommener Übertreibung beweist.

Die comic-hafte Art, in welche der komplette Film gepackt ist, sorgt jedoch dafür, dass derartiges gekonnt zum Stil des Streifens passt. Völlig verdummt kommt er ohnehin nicht daher und dumpf geblödelt wird auch kaum. Zudem orientiert er sich für dieses Genre stark an den Verführerinnen, etwa gleichrangig mit seinem Augenmerk auf die jugendlichen Buben. Für einen Popkornfilm, der gar nichts anders als lockere Unterhaltung sein möchte, ist damit schon mehr Mühe um Substanz erkennbar, als manches Konkurrenzprodukt zu bieten hat. Generell stimmt das Gleichgewicht aus Unsinn und Restniveau. Leider dümpelt "Preppies - Die schrillen Drei vom College" allerdings etwas zu belanglos vor sich hin, zieht sein Szenario mittels Variationen bereits zuvor Erzähltem in einer Wiederholungsschleife etwas zu monoton geraten bis zum Finale durch, und das sorgt dann doch für ein etwas zu maues Ergebnis, trotz der recht geringen Laufzeit, welche die Komödie besitzt. Chuck Vincents Werk bleibt bei geringer Erwartungshaltung dennoch guckbar, rappelt es sich doch mit witzigen Einlagen und Charme immer wieder mit Anflügen von Kurzweile und Interesse für die banale Geschichte auf, zumal die Charaktere weit weniger nerven, als man bei derartiger Story unter den Produktionsbedingungen eines Sexheftchens vermuten würde. Somit wird einem zumindest einen Zugang zu den sechs wichtigsten Rollen gewährt.

Lediglich die deutsche Synchronisation schießt gelegentlich über das Ziel hinaus und kommt arg übertrieben lüstern daher, ansonsten bleibt einem ein zu übertriebenes Flair unter der Gürtellinie erspart. Echte Höhepunkte, wie jene Szene in der Garage, in welcher ein Schauspieler einem Kriminellen zeigt, wie er eben erlebte Situation gespielt hätte, eben weil der Schauspieler nicht weiß, dass er gerade einer realen Situation beiwohnte, sind leider zu rar verteilt. Bedenkt man aber, dass der Regisseur dieser Chose ursprünglich aus dem Porno-Bereich stammt und dort nicht gerade wenige Werke abgedreht hat, überrascht das halbwegs konsumierbare Ergebnis umso mehr, zumal es wie erwähnt mit Ausnahme einiger nackter Tatsachen weit weniger Erotik zu sehen gibt, als man in einem 80er Jahre-Werk dieser Art vermuten würde. Sexszenen bleiben glücklicher Weise sogar komplett aus. Das rettet den Film zwar nicht, wäre aber eine Rezeptur, die ihm bei seinem mittelmäßigem Ergebnis definitiv noch mehr geschadet hätte. Dass die Geschichte zu keinerlei romantischer Beziehungs-Findung führt, wie meist im Teenie-Film üblich, sondern lediglich zum endlich vollzogenen Verkehr, ist wohl das einzige, was den Streifen typisch Playboy und Vincent schauen lässt.  OFDb

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