Nun wird nach dem unbeliebten "Terminator 5" wieder einmal alles zurück gespult auf das Ende von "Terminator 2", dem letzten richtig anerkannten Teil der Reihe, um diesen fortzusetzen. Diesmal schrieb der Regisseur der ersten Teile am Drehbuch mit, um seine Vision einer Fortführung seiner Kinoerfolge umzusetzen, und er produzierte "Terminator - Dark Fate" zudem gleich mit, mit Ruhm hat sich James Cameron damit allerdings nicht bekleckert. Letztendlich ist dieser erneute Teil 3 nicht besser oder schlechter ausgefallen als Teil 5 und "Terminator 3". Er bezieht sich sogar auf die Idee von Letztgenanntem, dass es einfach deswegen weiter geht, weil die Entwicklung nun einmal zu einem späteren Zeitpunkt so weit ist, lässt dafür konsequenter Weise Skynet nie geschehene Zukunft sein und eine andere künstliche Intelligenz auf die Menschheit los, lässt diese aber weit weniger konsequent ebenfalls Terminatoren bauen und durch die Zeit schicken, inklusive dem flüssigen Modell aus dem ersten Sequel. Das macht keinen Sinn, allerdings legt es das Drehbuch ohnehin nicht darauf an eine geistreiche Geschichte zu servieren.
Der Zuschauer soll möglichst nonstop wuchtige Action erleben. Ruht sich die Geschichte einmal für dramatische oder gar philosophische Momente aus, so werden diese für den geistlosen Schnellzweck dümmlich verbretzelt, anstatt aus den durchaus interessanten Ansätzen tatsächlichen Tiefsinn am Rande zu zaubern. Da kann man mit leben, erwarten tut man ohnehin nichts geistreiches mehr von einem Großprodukt dieser Art. Dass man sich jedoch keine Mühe gibt dem Zuschauer die Figuren näher zu bringen, verärgert tatsächlich, bleibt "Terminator 6 - Dark Fate" damit doch ein zu oberflächliches Produkt, zumal er ohnehin nur die Geschichten der Vorgänger variiert neu abspult, anstatt eigene Ansätze zu erfinden und einen neuen Verlauf darauf aufbauend zu konstruieren. Einziger Lichtblick ist der schnell verpuffende Aufhänger Sarah Connors ihren Sohn nach der Errettung der Menschheit ironischer Weise durch eine Macht verloren zu haben, die in Zukunft nicht mehr existieren wird, und selbst dieser sympathische Aspekt wird zu schnell und lieblos abgespult, als dass sich die Geschichte damit gehaltvoller und die Figur damit tiefsinniger anfühlt.
Nach dem x-ten Scheitern einer gescheiten Fortsetzung hat man immer noch nichts dazu gelernt. Der Film ist für den schnellen Dollar gedreht, die drei entscheidenden Namen James Cameron, Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton haben als Zuschauermagnet zu reichen, anstatt endlich mal wieder mutig voran zu preschen, um sich einen Erfolg auch zu verdienen, was sehr schade ist, da es vielleicht die letzte Möglichkeit war alle drei für eine Fortsetzung zu vereinen. Was hätte dies zusammen mit einem intelligenten Projekt, welches den Schöpfern tatsächlich am Herzen liegt, für Potential geboten im sonst so feigen Blockbuster-Kino von heute? Nun ja, nun ist es nun mal, wie es ist, wie zu erwarten ist die fünfte Fortsetzung keine Offenbarung. Als geistloser Science Fiction-Action ist er aber immerhin zügig und flott genug erzählt, um nicht zu langweilen. Er unterfordert höchstens durch die immergleiche Geschichte, nicht durch zu extreme Dümmlichkeit und lässt sich somit angenehm geistlos konsumieren.
Angenehmer wäre aber auch diese simple Art des Schnellverzehrs ausgefallen, wenn sich das Ganze nicht immer wieder derart penetrant beim Publikum mit Verweisen auf Kultszenen aus den beliebten Vorgängern anbiedern würde. Zumal man das Herz der beiden Kultfilme mit der mechanischen Mentalität lediglich eine Auftragsarbeit abzuliefern ohnehin mit Füßen tritt und sich mit dem hier vorliegenden Projekt lediglich damit absichern möchte mittels eines Generationenwechsels weiterhin fleißig Fortsetzungen drehen zu können, wenn die ehemaligen Stars längst ins Gras gebissen haben. Das klappte bei "Star Wars - Das Erwachen der Macht" und seinen Fortsetzungen etwas besser, während die beiden "Creed"-Filme zeigten wie man es richtig macht, indem man den neuen Figuren auch wahre Charaktere beschert, anstatt sie nur als hohles Gefäß durch den Film stampfen zu lassen. Und wenn man schon dies nicht schafft, sollte man sich zumindest Mimen ins Boot holen, die ein gewisses Charisma versprühen. Das mag auf der Seite der Guten ja noch recht ordentlich, zumindest aber akzeptabel, funktioniert haben, der böse Terminator ist von der Besetzung her jedoch ein schlechter Scherz. OFDb
Der konnte im Kern eigentlich nur mit der alten Garde so wirklich punkten und natürlich noch mit Mackenzie Davis. Ansonsten war der erzählerisch aber recht lieblos zusammengeklatscht. Leider...
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