14.02.2021

LIEBLING, ICH WERDE JÜNGER (1952)

Ein Jahrzehnt später als "Die unsichtbare Frau" entstanden und ein Jahrzehnt vor "Der verrückte Professor", geht "Liebling, ich werde jünger" ebenso wie die Vergleichsfilme auf belustigende Weise das Thema des waghalsigen Wissenschaftlers an, das meist im Horrorfilm zu Hause ist. Cary Grant spielt den ursprünglichen Charakter des Forschers bodenständig, das Drehbuch positioniert ihn nicht am Rande des Wahnsinns, und aufgrund dessen, dass der gute Mann je nach Filmphase infantil spielen muss/darf, ist das wohl die richtige Entscheidung gewesen, um die Extreme des Verhaltens seiner verkörperten Figur deutlicher hervorzuheben. Die Wirkung des Tranks zeigt sich im Verhalten der Versuchskaninchen, nicht an ihrem Äußeren - zumindest so lange, bis sie sich aufgrund des jungen Befindens anders zurecht machen. Das mag Cineasten, die auf Spezialeffekte hoffen, nicht gefallen, bietet der Geschichte aber Möglichkeiten mit den Blickwinkeln anderer Menschen zu spielen, die sich über das Verhalten der Verjüngten wundern, wenn sie, vom Versuch nichts ahnend, in ihnen doch Erwachsene sehen. 

Auch mit Blick auf seine Entstehungszeit, in welcher man sich später entwickelte als heute, wirken die Ansichten, wie man als junger Mensch denkt, beleidigend, wird doch weder dem Kind, noch der Jugend ein kritisches Denken und die Fähigkeit zu reflektieren zugetraut. Diesen etwas ignoranten Ansatz einmal nicht allzu streng betrachtend akzeptiert, bereitet "Monkey Bussiness" (Originaltitel) genügend Kurzweile, allein schon weil den Schauspielern ihre Spielfreude anzusehen ist, sobald sie sich ihres eigentlichen Alters bezogen daneben benehmen dürfen. Ob aktiv oder passiv davon betroffen, bekommt jede halbwegs wichtige Figur ihre besonderen Momente beschert. Einzig die Rolle Marilyn Monroes ist arg fade ausgefallen. Aufreizend darf sie einmal etwas aufgesetzt eingebracht ein Stück Bein zeigen, ansonsten fällt sie kaum auf in einer Rolle, in der sie fast nur schmollen darf, und nicht einmal die ihr zugeschriebene Dümmlichkeit ein Ausmaß erfährt, mit welchem sie Lacher auf sich ziehen könnte. Filmfreunde, die wegen ihr einschalten, könnten somit etwas enttäuscht werden.

Letztendlich ist sie aber ohnehin nur eine Randerscheinung in Howard Hawks Science Fiction-Komödie, die weder sonderlich gesellschaftskritisch, noch anderweitig tiefsinnig ausgelegt ist. Hier soll einzig der Spaß an der Freude herrschen, und der weiß sich auch heute noch recht brauchbar auf den Zuschauer zu übertragen, auch wenn dieser in weit weniger moralischen Zeiten aufgewachsen ist, als jene, in welchen der Film entstanden ist. Das Spiel mit (veralteten) Klischees über das Alter, die Kindheit und die Jugend (und nebenbei auch über Schwiegermütter und Scheidungsanwälte), sowie die Unbekümmertheit des Drehbuchs, liefern zusammen mit der Spielfreude der sympathischen Besetzung einen netten, kleinen Film für zwischendurch ab, der nach leicht schleppenden Einstieg gut genug in Schwung kommt, um sich an einem verregneten Sonntagnachmittag von ihm angenehm unterhalten lassen zu können. Positiv fallen zudem die nebenbei eingebrachten Tierszenen auf, die weder all zu albern, noch in irgendeiner Form kitschig ausgefallen sind und von professioneller Tierdressur zeugen. Sie runden das Bild dessen ab, was leichte, unbeschwerte Unterhaltung auf angenehmen Niveau sein kann, gerade auch mit Blick auf die etwas klamaukigeren Momente.  OFDb

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