10.03.2021

COLUMBO - MORD MIT DER LINKEN HAND (1971)

Wie immer bekommen wir den Mord samt Mörder präsentiert, bevor Ermittler Columbo auf der Bildfläche erscheinen darf, und wieder einmal ist sich der Kriminalist von der ersten Begegnung des Täters an sicher, dass dieser der Schuldige ist. Das mag etwas plump klingen, ist aber das Geheimrezept um den Erfolg der auf Spielfilm-Basis angelegten TV-Serie, macht es doch Spaß den Inspektor mit seiner scheinheilig naiven Art mit dem Täter spielen zu sehen. Zudem macht dem guten Mann die frühe Erkenntnis, hier ebenso wie sonst, die Sache nicht leicht, gilt es doch Beweise zu finden, um den Mann auch dingfest machen zu können. Und dass auch der gewitzte und raffinierte Kombinierende gelegentlich verzweifelt ermittelt, zeigt der Beginn seiner Untersuchungen, dauert es doch bis es zum ersten Zusammentreffen mit dem Schuldigen kommt. Eingeweiht in die Ereignisse macht es Spaß dem Täter dabei zuzuschauen, wie er als freiwilliger Mitermittler seinen Auftraggeber manipuliert, selbiges erfolglos, aber nach außen hin erfolgreich scheinend, bei Columbo versucht und seinen finanziell starken Betrieb effizient dafür nutzt nicht aufzufliegen. 

Einen Zusatzreiz bekommt die Figur dadurch beschert, dass sie kein eiskalter Täter trotz kalkulierendem Handeln ist, sondern jemand, der den Mord nicht begehen wollte, seine Karriere und seinen Ruf jedoch in Gefahr sieht, und deshalb alle Hebel in Bewegung setzt, um sein Umfeld zu täuschen. Zudem sollte man sich den hier präsentierten Verleger nicht zum Feind machen, denn der ist erfolgreich und mächtig. Somit spielen genügend weitere gut funktionierende Faktoren zusätzlich zum Standard-Repertoire der Serie dem Unterhaltungswert zu, so dass man einem wahrlich kurzweilig und interessant aufbereiteten Kriminalfall beiwohnen darf. Im Gegensatz zu meinem Erstling, "Columbo - Tödliche Trennung", weiß diesmal auch die Überführung des Mörders zu gefallen, samt dem Geständnis dem menschlich enttäuschten Witwer gegenüber. Um im Vorfeld zu erraten, dass das verlorene Objekt im Finale nur eine Finte ist, muss man jedoch kein Kenner von Columbus Methoden sein. Das habe ich auch als Neuling dieser Kriminalfilm-Reihe ganz von selbst erahnt. Aber ebenso wie bei der Kenntnis des Mörders wird das frühzeitige Erraten mancher erst später klar dargelegter Fakten nicht zum Makel der Erzählstruktur, sondern zu einem weiteren funktionierenden Motor dem täuschenden, verschmitzten Spiel des Kriminalinspektors beizuwohnen. Diesmal war es anbei die Rolle des Verlegers, die mich mimisch ein wenig an Curd Jürgens erinnert hat.  OFDb

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