10.03.2021

COLUMBO - TÖDLICHE TRENNUNG (1971)

Nein, die Popularität Steven Spielbergs als Regisseur dieses Spielfilmes der TV-Reihe "Columbo" ist nicht der Grund, dass ich zum dritten Film um den kauzigen Kriminalinspektor gegriffen habe, um erstmals in die Welt dieser berühmten Krimi-Figur einzutauchen. Sie war der erste Film auf der DVD-Gesamt-Kollektion, die somit leider, trotz optisch beeindruckender Veröffentlichung, nicht in korrekter Reihenfolge angeordnet ist. Nicht nur dies hat Columbo mit seinem deutschen Kollegen "Derrick" gemein, der drei Jahre nach dem hier veröffentlichten Film das TV-Licht der Welt erblickte. Hier, wie zu Beginn bei ihm, bekommen wir von Anfang an den Mörder serviert und schauen dem Ermittler quasi dabei zu, wie er dem uns bekannten Täter auf die Schliche kommt. Der Unterschied: Derrick ermittelte meist tatsächlich im Unklaren fischend, während Columbo die Lösung klar ist und sich naiv gebend, mit dem Täter spielend, der Beweislage nähert. Mag der deutsche Kriminalist auch rationaler auf den Zuschauer wirken, Columbo ist es im Gegensatz zu seiner Außenwirkung ebenfalls, und damit stellt er eine der wenigen Ausnahmen US-amerikanischer Hauptfiguren in Krimiserien dar, die meist doch eher in Richtung "Die Straßen von San Francisco" und Co gehen und Action über Ermittlungsarbeit stellen. 

Das weiß zu gefallen, eben weil der im Laufe der Zeit zum Kult gewordene Mann im Mantel zudem nicht knochentrocken ermittelt, sondern auf amüsante Weise. Glücklicher Weise hat man trotz dieser Methode keinen komödiantischen Film aus der Chose gemacht. "Columbo: Murder by the Book" (Originaltitel) spielt nur unterschwellig, aufgrund der angeblichen Schrulligkeit des Ermittlers, mit Humor, zudem lässt er den Täter mit einem gewissen Augenzwinkern fast comic-artig bösartig sein, ohne dass Geschichte oder Figur dabei deswegen an Würde verlieren würden. Der in der Rolle des Killers besetzte Darsteller erinnert mimisch ein wenig an Curd Jürgens, der jemand ähnlich kalt Kalkulierendes in Derricks erstem Jahr verkörpern durfte. An dessen Leistung ragt Jack Cassidy zwar nicht heran, aber seine Interpretation der Rolle weiß definitiv zu gefallen und zu überzeugen. Ergänzend steht den beiden schauspielerischen Zugpferden dieser Episode ein durchdachtes Drehbuch zur Seite, welches sich stets über seine Schritte im Klaren ist und die Geschichte trickreich vorwärts bringt. Einzig die zu schnelle und zu simple Überführung des Täters wusste mir nicht zu gefallen, zumal ich die Kapitulation des Mörders aufgrund der Beweislage nicht für glaubwürdig halte. Ansonsten hat mir mein erster Ausflug in die Welt Columbos jedoch gefallen.  OFDb

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