Erstgenannte bekommt zudem einen bitteren, etwas arg naiven, Beigeschmack, wenn sie sich innerhalb eines zu kurzen Zeitfensters mit etwas arg plumpen Methoden vom Mörder um den Finger wickeln lässt, was selbst für eine derart gewollt naive Person dann doch etwas zu viel des Unglaubwürdigen ist. Damit verliert die ohnehin schon nicht ganz rund laufende Geschichte etwas zu viel an Potential. Zwar weiß der Schlagabtausch zwischen Ermittler und Täter auf seine etwas blassere Art noch immer zu gefallen, gerade in solch subtilen Momenten, wie dem Kommentar des Offiziers a.D., dass er dem auf See übel gewordenen Kriminalisten gerne erneut mit auf See nehmen würde, sowie manches mehr auch - sprich das Grundgerüst einer "Columbo"-Folge weiß auch als dünne Blaupause noch immer passabel zu funktionieren - aufgrund der schwachen Glaubwürdigkeit und eines weit simpler als sonst zu beweisenden Falles, bleibt das Ergebnis jedoch trotzdem nur magerer Durchschnitt. Damit wird dem Vielfraß von Stammzuschauer zwar immer noch eine akzeptable Sättigung gewährt, als Gelegenheitszuschauer kann man sich dieses Kapitel, welches im Original den Titel "Columbo - Dead Weight" trägt, jedoch getrost sparen, zumal der Gegner in seinen Ausflüchten und Gegenbemühungen nicht so gewieft agiert, wie man es sich von einem Gegenspieler Columbos wünscht. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
10.03.2021
COLUMBO - MORD UNTER SECHS AUGEN (1971)
Nicht nur dass Columbo diesmal nicht von Anfang an den Mörder durchschaut, auch die wesentlich schneller abgearbeitete Vorgeschichte macht deutlich, dass der fünfte Fall des beliebten Kriminalinspektors ein wenig anders ausgefallen ist. Zwar ist er dennoch halbwegs schnell auf der richtigen Fährte und darf von da an auch typisch verschmitzt den ahnungslosen August heraushängen lassen, um im verspielten Umgang mit dem Täter allmählich die Wahrheit ans Licht zu bringen, so gut zu funktionieren, wie in den beiden bislang von mir gesichteten Folgen der TV-Reihe, will das Ganze diesmal jedoch nicht. Das liegt unter anderem an den weit weniger interessant besetzten Darstellern, welche den theoretisch vielschichtigen und ungewöhnlichen Charakteren nicht gerecht werden. Das betrifft Zeuge und Täter gleichermaßen.
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