01.08.2021

DADDY'S HOME - EIN VATER ZU VIEL (2015)

"Daddy's Home - Ein Vater zuviel" (Alternativtitel) bietet nichts außergewöhnliches im Komödiensektor der USA, folgt er doch dem gewohnten Plotmuster, erzählt mit offensichtlichem Happy End, so dass am Ende alles entschuldbar und versöhnlich bleibt. Und auch die Geschichte selbst um Konkurrenz, unfähigem Wettbewerb und dem Verlieren seiner Prinzipien hätte es so schon in den Jahrzehnten davor geben können und hält weder Überraschungen, noch nennenswerte Modernisierungen oder Innovationen bereit (vielleicht mit Ausnahme des hier parodierten modernen Vaterbildes). Kreativ ist "World's Greatest Brad" (Alternativtitel) wahrlich nicht ausgefallen. Warum ich letztendlich mit derartigen Produkten trotzdem sympathisiere, weiß ich nicht. Im hier vorliegenden Falle liegt es mitunter an der Hauptrollen-Besetzung mit Will Ferrell, der auch im routinierten Modus unter der nicht immer pointensicheren Inszenierung Sean Anders genügend Humor zu versprühen weiß, dass man ihm einfach nicht bös sein kann hier nicht mit voller Energie dabei zu sein. 

Letztendlich hat der Film sein Herz am rechten Fleck, und auch wenn er lediglich sympathisch vor sich hin dümpelt, so bin ich doch trotzdem neugierig auf die zwei Jahre später entstandene Fortsetzung, in welcher John Lithgow und Mel Gibson prominent dazu stoßen. Anders selbst hat 2018 mit "Plötzlich Familie" eine ähnliche Handlung im tragikomischen Gewandt hinterher geschoben, ebenfalls mit Mark Wahlberg besetzt. Und dass ausgerechnet der hier den harten Kerl mimt, so schmächtig wie er trotz Muskeln letztendlich wirkt, erklärt sich zumindest durch das amüsante Schlussszenario. Ohnehin beweist er Humor und genug komödiantisches Können, um zu wirken. Selbstverständlich ist "Daddy's Home" (Originaltitel) nie wirklich bissig, bleibt stets arg brav, aber wer genau derartiges sucht wird solide unterhalten. Der typisch grenzwertige Ferrell-Humor taucht nur selten auf, z.B. dann wenn es um den Geruch in Brads Büro geht. Und Highlight des Films bleibt definitiv der Fremdschäm-Moment während eines Basketball-Spiels. Die lauten Slapstickmomente, wie der Motorrad-Crash im Haus, funktionieren jedoch in der Theorie besser als in der Praxis. Am Ende bleib ich bei Werken dieser Art aber meist milde und großzügig und behalte sie eher als unterhaltsam, anstatt als annehmbar in Erinnerung.  OFDb

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