Der Kriminalaspekt interessiert nicht wirklich, ein Mabuse-ähnlicher Strippenzieher kann ebenso wenig Interesse auf jene Art entfachen, mit welcher er halbherzig eingesetzt wird, "Die schwarze Kobra" ist schlichtweg zu banal, um geistlos angenehm zu unterhalten. Zumindest weiß seine augenzwinkernde Figurenzeichnung auf Seiten der Kriminalisten zu gefallen, aber auf die allein kann man nicht bauen, erst recht bei so mangelhaftem, da zu wechselhaftem, Einsatz von Identifikations- und Nichtidentifikationsfiguren, bei gleichfalls wechselhaften Schwerpunkten und einer Geschichte, die stets lieber um reißerische Schauwerte bemüht ist, als um einen interessanten Plot. Da muss es auch mal eine Schlangenattacke geben, oder eine Art Billig-Catch-Kampf unter zwei Dicken, die obligatorische Verfolgungsjagd darf nicht fehlen, und wie der Oberschurke im Finale aus der Geschichte geschrieben wird, darf man wohl zu den brutalsten Momenten der harten Welle zählen, leider zu billig getrickst um zu wirken. Mit viel Geduld erhascht man zumindest immer wieder genügend charmant anmutende Sequenzen, die stets dafür sorgen, dass das uninspirierte Etwas zumindest nie langweilig wird. 20 Minuten weniger hätten dieser österreichischen Produktion aber dennoch gut getan. Inszeniert wurde der Film von "Dudu"-Regisseur Rudolf Zehetgruber, der mit "Das Wirtshaus von Dartmoor" ein Jahr später meiner Meinung nach einen wesentlich unterhaltsameren Kriminalfilm dieser Art angefertigt hat. "Die schwarze Kobra" ist definitiv nur etwas für Komplettisten. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
02.01.2022
DIE SCHWARZE KOBRA (1963)
Texte wie aufgesagt, ständig das Mikrofon im Bild, eine Glasscheibe, die unsichtbar für Spezialeffekte eingesetzt sein soll, verrät sich durch eine Spiegelung, "Die schwarze Kobra", der vom Geldkuchen der erfolgreichen Wallace-Welle auch etwas einspielen sollte, ist wahrlich die Billigversion der Kriminalfilme dieser Art. Und das muss schon was heißen, sind doch auch die besseren Beiträge nie um Perfektion bemüht und stets absichtlich Trivialunterhaltung geblieben. Aber eben auch für eine solche benötigt man ein gewisses Niveau, und dieses relativ geringe unterbietet "The Black Cobra" (Alternativtitel) leider, der mit Klaus Kinski und manch anderem bekannten Gesicht Darsteller aus der Rialto-Wallace-Reihe auch für sich gewinnen konnte. Kinski gehört zu den wenigen, die hier tatsächlich spielen können, doch seine Figur verkommt etwas zu sehr der Lächerlichkeit, so plump wie er als Kokser hier zur Junkie-Fantasie von Vorgestern wird. Aber er ist ein Lichtblick inmitten eines Films mit zu billig zusammengeschusterten Plot, der darin bemüht ist möglichst viele Personen und zwielichtige Aspekte zu integrieren, dabei aber stets wirr wirkt, anstatt gekonnt für Verwirrungen zu sorgen und desorientiert daher kommt, anstatt verschachtelt und reichhaltig.
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