23.02.2022

MONK - STAFFEL 3 (2004)

Nachdem die erste Folge als Fortsetzung des Cliffhangers vom Vorjahr einige wenige neue Erkenntnisse über Trudys Tod hervorbringt, kümmert sich Staffel 3 nicht mehr weiter um diese folgenübergreifende Geschichte. Dies nicht einmal in der Finalfolge, die sich stattdessen um ein Kind dreht, welches für einige Zeit bei Monk wohnt und sein Herz erobert. Mich hat der Junge nicht erobert, mehr noch, dies war die erste Folge der Serie, die mir nicht gefallen hat, eben weil sie mich emotional nicht erreicht hat. Der restlichen Staffel kann man dies nicht vorwerfen, dort wird weiterhin treffsicher mit der Gefühlswelt Monks gespielt, und das funktioniert weiterhin so gut,  wie es auch der humoristische Anteil tut. Dieser kommt nun auch gelegentlich alberner daher, was überraschend gut funktioniert. Dennoch bin ich froh, dass es diesbezüglich bei Ausnahmen bleibt, zu viel lauten Humor würde der sympathischen Serie sonst sicher schaden. Die Kriminalfälle sind nach wie vor mal simpler und mal gekonnt rätselhafter Natur und weiterhin flexibel was Kenntnisse um Mörder und Methode betrifft. 

Dass Sharon zur Mitte hin gegen Natalie, Monks neuer Gehilfin, ausgetauscht wird, stört mich nicht sonderlich. Beide Frauen sind taff, die eine war etwas dümmlicher, die Neue wirkt etwas unterkühlt. Ich komme mit beiden zurecht ohne mit beiden je wirklich sympathisiert zu haben. Enttäuscht war ich lediglich über den Umgang mit diesem Wechsel, bekommt Sharona doch keine Abschiedsfolge beschert, sondern wird lieblos mit ein paar wenigen Sätzen abgefrühstückt. Sollte wer die Hintergründe für ihr Ausscheiden aus der Serie kennen, kann er mir diese gerne mitteilen, vielleicht musste es auch aus privaten Gründen schnell gehen, wer weiß. Einziger weiterer Kritikpunkt wäre für mich noch jener, dass die nervige Figur des Nachbarn, der über Monk wohnt, für eine Folge zurückkehrt, und dies kurz vor dem Abschied Sharonas um ihren Platz einzunehmen. In solch dominanter Positionierung nervt der Typ mehr denn je, so dass man dafür dankbar sein darf, dass er nicht als Dauerersatz dient, sondern lediglich nur für eine Episode. Zu den ungewöhnlichsten Folgen zählt jene, in welcher Monk aufgrund eines Medikaments seine Ticks verliert. Zwar fand ich den dadurch entstandenen neuen Monk nicht sonderlich überzeugend kreiert, die emotionale Ernüchterung am Schluss hat aber auch mich erreicht und somit erneut gekonnt Mitleid für den Außenseiter verursacht. Die Folge, die im Stau spielt, gehört meiner Meinung nach zu den Höhepunkten des dritten Jahrs, und auch die Episode in der Gameshow und jene im Wald kann sich sehen lassen. Insgesamt besitzt auch Staffel 3 mit Ausnahme der genannten Schwächen die gleiche Stärke wie die vorangegangenen Jahre, so dass nach wie vor kurzweilige und charmante Krimiunterhaltung auf den Zuschauer wartet.  OFDb

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