Aliens wollen die Erde erobernt mit Hilfe von Robotern. Ein Pilot,
der gerade zur Erde heimgekehrt ist, schließt sich mit Überlebenden der
Invasion zusammen. Gemeinsam überlegen sie, wie man der Situation Herr
werden kann...
The Quiet Earth...
Roboterfilme wurden in den 50er und 60er Jahren so allerhand gedreht, und einige davon erhielten keine Veröffentlichung in deutschen Landen. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: der immer weiter wachsende „Kronos“, der Superhelden-artige „Tobor the Great“, oder jener Film, der dem Inhalt von „The Earth Dies Screaming“ am nächsten kommt: „Target Earth“, ein anfängliches Weltuntergangszenario, das in Langeweile endete.
War das Ende der Zivilisation im letztgenannten Vergleichsfilm nur Blende, so steht die Menschheit in Terence Fishers Film tatsächlich kurz vor dem Ende. Überlebende gibt es kaum noch, eine Situation, die zur Entstehungszeit beliebt war. Ob „Slime People“ oder „Target Earth“, oder berühmtere Vertreter wie „The Last Man on Earth“ und später auch „Die Nacht der lebenden Toten“, Menschen in der Minderheit, kurz vor dem Wegfegen ihrer Existenz, daraus waren Stoffe dieser B-Film-Dekade gemacht. Und so konsequent bedrohlich, bzw. gar unheimlich diese Ideen im Vergleich zu den Riesenmonstren, die ebenfalls im gleichen Zeitraum die Kinoleinwände heimsuchten, auch klingen mögen, das Ergebnis fiel meist mager aus, wenn nicht langweilig, dann unfreiwillig komisch.
Wer über die von außerirdischen gesandten Roboter in „The Earth Dies Screaming“ zu Recht schmunzeln will, der muss sich schon ein wenig besser im Science Fiction-Bereich auskennen. Während die Konkurrenz aus „Target Earth“ dem klassischen Maschinenmenschen-Stil a la „WWF-Club“ entsprach, wirken die „Batterie auf Rucksackgröße“-tragenden Maschinen aus Fishers Werk eine Spur simpler, dadurch optisch nur bedingt lächerlich, eher nostalgisch, für den Kenner jedoch trotzdem belustigend. Was wie ein kreativer Ausnahmestil wirkt, kleidete bereits Jahrzehnte zuvor die Printmedien-Welt und ist somit im Jahre 1964 längst überholt gewesen, scheinbar jedoch auch keine tatsächliche Ausnahme, da in den 60er oder 70er Jahren ähnliches doch noch auf Covern der Groschenheftreihe „Perry Rhodan“ zu sehen war.
Leider teilt „The Earth Dies Screaming“ im Unterhaltungswert das Schicksal von „Target Earth“. Er ist sehr langweilig, die Roboter kommen zu selten vor, sind jedoch häufiger vorhanden als im Konkurrenzprodukt. Um von diesem Umstand etwas abzulenken, dürfen getötete Menschen zur Verstärkung als von Aliens wiedererweckte Zombies durch die Gegend laufen, ähnlich der Geschichte aus „Invisible Invaders“. Zur optischen Verstärkung bekommen sie weiße, leere Augen beschert, so wie man es aus „Das Dorf der Verdammten“ kennt, von dem man dreist auch gleich das Anfangsszenario geklaut hat, wenn Menschen urplötzlich aus unerklärlichen Gründen einfach umkippen.
Dass „The Earth Dies Screaming“ trotz allen zur Zeit populären Elementen nicht zu Potte kommt, ist schade und wäre mit Blick auf die Regie auch gar nicht nötig gewesen, saß mit Terence Fisher doch jemand auf dem Regiestuhl, der im Gruselfach dem Horror-Fan so manche Perle beschert hat. Sei es der berühmte „Dracula“ mit Christopher Lee, die sehr gelungene „Jekyll und Hyde“-Version „Schlag 12 in London“, die Holmes-Verfilmungen „Der Hund von Baskerville“ mit Peter Cushing und „Sherlock Holmes und das Halsband des Todes“ mit Christopher Lee in der Titelrolle, der Mann hatte sowohl ein Händchen für gute Filmstoffe als auch für ihre Umsetzung.
Im Falle des hier besprochenen Werkes war es leider nur Ersteres, aber scheinbar war der Grusel im Science Fiction-Bereich schlichtweg seine Schwachstelle, wollte doch auch sein Werk dieses Sub-Bereiches „Brennender Tod“ nicht funktionieren. Im Gegensatz zu „The Earth Dies Screaming“ war der jedoch im Mittelmaß zu Hause. An der Invasion der Alienroboter und wiedererweckten Toten will so gar nichts gefallen.
Bis es zum überaus lächerlichen und viel zu einfachen Weg kommt, sich der Invasoren zu entledigen, darf man eine Gruppe uninteressanter Menschen bei ihrem Tun zuschauen, die im Gegensatz zum Protagonisten aus „The Last Man On Earth“ nie den Eindruck erwecken, dass ihnen der Untergang der Menschheit bewusst ist. Darüber wird zwar geredet, aber Hoffnungslosigkeit steht ihnen nicht gerade ins Gesicht geschrieben.
Es ist zwar schön, dass die Verantwortlichen der Geschichte den Situationen der Menschen untereinander mehr Touch bescheren wollen, indem beispielsweise ein Krimineller mit dabei ist, der u.a. den weiblichen Hauptpart entführen darf, aber was auch unternommen wird, um Zeit zu strecken, es bleibt gestreckte Zeit und damit Langeweile, von der nicht richtig abgelenkt wird.
So wundert es also nicht, dass der Film mit theoretisch interessantem Inhalt nicht nach Deutschland kam, obwohl der Regisseur eine Perle nach der anderen geschaffen hat, die auch in unserem Land sehr geschätzt wurden und werden. Somit ist „The Earth Dies Screaming“ nur den Komplettisten zu empfehlen. Dass anbei der reißerische, aber so sympathische Filmtitel nicht der Wahrheit entspricht, ist eigentlich egal. Dass kaum geschrien wird und sich sogar die Frauenwelt diesbezüglich ungewohnter Weise ebenfalls zurückhält, ist trotzdem eine Erwähnung wert und straft den Titel Lüge. Die Wahrheit wäre eher ein „Quiet Earth“ gewesen, doch den gibt es seit der 80er Jahre nun auch, lustiger Weise mit einer vergleichbaren Anfangssituation, auch wenn er etwas völlig anderes erzählt. OFDb
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen