Die Dino-Kids verlassen das sichere Tal und stoßen auf das Ei eines
Scharfzahns. Littlefoot passt auf den frisch geschlüpften Jungdino auf,
bringt sich und andere damit jedoch in Gefahr...
Ausgestorben und doch nicht in Ruhe gelassen...
Bereits im professionelleren Teil 1 konnte ich lediglich simples Mittelmaß erkennen, da Don Bluth dort nur, wie so oft, versuchte die Werke der Disneystudios zu kopieren und deren Kreativität mit einer Überdosis Kitsch ersetzte. Das Ergebnis war nicht ganz so unerträglich zuckersüß wie der Vorgänger „Feivel, der Mauswanderer“, aber die Fehler störten dennoch den sonst recht netten Erzählfluss.
Nun ist Teil 2 keine Fortsetzung, weil es wichtig oder interessant gewesen wäre die Geschichte weiterzuerzählen, nein, „In einem Land vor unserer Zeit 2“ ist eine Fortsetzung der Fortsetzung und somit des reinen Geldes wegen. Für ein so herzloses Produkt funktioniert er allerdings recht gut. Unterhalten werden sollen ohnehin nur die Kleinsten, die sicherlich auch bei den Auftritten der bösen Dinos nicht wirklich verschreckt werden, dafür ist alles viel zu harmlos umgesetzt, und das ist gut so. Denn immerhin sucht sich die Fortsetzung ein spezielles Zielpublikum, während sein großer Vorgänger noch großes Kino für die ganze Familie sein wollte.
Der übliche Belehrungsnonsens, den Kinder sowieso meist ignorieren, ist natürlich wieder mit dabei, aber immerhin nicht so brachial aufgesetzt wie beispielsweise in „Vier Dinos in New York“. Und der Subplot über das Umerziehen eines Fleischfressers zum Vegetarier ist immerhin mit dem Scheitern realistisch umgesetzt. Schlechten Werken hätte ich da ja zugetraut dies als ernstgemeinte Botschaft einzubauen. Nein, hier ist es nur ein weiterer Schritt dem kleinen Littlefoot beizubringen, dass die Welt sich eben nicht so dreht, wie es ihm gefallen würde.
Die relativ belanglose aber zu keiner Zeit langweilige Geschichte präsentiert auch alle liebgewonnenen Charaktere des Erstlings, wobei die Charakterzeichnung eine Spur grober ausgefallen ist. Pities falsche Grammatik wurde verstärkt und nervt, zumindest in der deutschen Synchronfassung, etwas zu sehr, dafür weiß er wenigstens endgültig wie man fliegt. Der Sturkopf der Runde darf wieder der unbelehrbare Sturkopf bleiben, usw. Mehr Mut hätte man höchstens in einer Kinofortsetzung erwartet, also was soll’s.
Positiv fällt für ein solches Schnellprodukt auf, dass böse Dinos aus Kindersicht, hier die Eltern des kleinen Fleischfressers, sich gegen Ende nur als Eltern entpuppen, die sich Sorgen um ihr Kind machten und nicht böse des Böseseins wegen waren. Die paar wenigen Grundschulkinder die eingeschaltet haben, werden diesen Wink sicherlich verstehen, Kindergartenkinder, die ich eher zum Zielpublikum zählen würde, werden dies sicherlich nur bedingt.
Letztendlich ist „In einem Land vor unserer Zeit 2“ ein belangloses, aber kurzweiliges, Schnellprodukt, um das Konto der Produzenten zu füllen. Was er an billigerer Animation und noch dicker aufgetragener Charakterzeichnung schlechter macht, macht er durch die im Review genannten positiven Aspekte wieder wett. Seine Botschaften sind nicht so schmalzig aufgedrückt wie im Original, so dass man trotz einfacherer Produktion durchaus sagen kann, dass Teil 2 in etwa gleich gut wie Teil 1 ist. Das spricht weniger für die Fortsetzung als viel mehr gegen das Original. Guckbar sind beide. OFDb
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