Ricky, dessen Bruder vor Jahren als Weihnachtsmann Amok lief, steckt
in einem Zwangsgespräch mit einem Psychiater, weil er Menschen ermordet
hat. Er erzählt dem Mann seine und Billys Geschichte...
Und wieder mordet der Weihnachtsmann...
Drei Jahre nach dem mittelmäßigen Original schob Regie-Neuling Lee Harry diese Fortsetzung hinterher, und nach dem Sichten versteht man bereits, warum der gute Mann danach nur noch einen weiteren Film drehte. „Stille Nacht, Horror Nacht 2“ ist grottenschlecht. Nicht nur das, er ist auch noch dreist dazu.
Wie sonst soll man es nennen, als Filmfreund über 35 Minuten lang mit Szenen abgespeist zu werden, die man bereits aus dem Vorgänger kennt? Sie werden lediglich kurz unterbrochen von der dünnen Rahmenhandlung des Verhörs, das kaum seltendämlicher sein könnte wie gezeigt. Der Psychiater ist ein Wrack, das sich von einem Halbstarken Proleten mit Nichtigkeiten und pubertären Spielchen Angst einjagen lässt (obwohl er zuvor den harten Doc spielt), und Ricky kann sich an Sachen erinnern, die er nie miterlebt hat oder als Baby mitbekommen hat. Zwar verweist er darauf einiges von seinem großen Bruder berichtet bekommen zu haben, aber selbst der kann einiges von den uns präsentierten Rückblicken nicht gewusst haben.
Der Grund warum Billy durchdrehte wurde auf Hobbiepsychologen-Art zwar bereits in Teil 1 eher unsinnig erklärt, warum nun Ricky durchdreht, zumal er immerhin als älteres Kind ein stabiles Nest kennen gelernt hat, bleibt völlig unklar, wird aber auch gar nicht erst versucht zu erklären. Dass Ricky seine Taten erst gegen Ende als Weihnachtsmann begeht und zuvor vereinzelt als bürgerlich gekleideter Psycho durchdreht, wäre nicht weiter wild, im Gegenteil, das Santa-Kostüm gegen Ende hätte gar nicht sein müssen. Aus Produzentensicht wahrscheinlich schon, denn der mordende Geschenkebringer soll seinerzeit für reichlich Skandal gesorgt haben, so dass der Protest beste Werbung war. Warum darauf in der Fortsetzung verzichten?
Dass die Geschichte plump ist, damit rechnet man freilich schon zuvor. Man will ohnehin nur einen Psycho umherwandern sehen, der anderen das Lebenslicht raubt. Harry erzählt seinen Film allerdings derart unlogisch und schlecht, dass man sich echt fragt, wer dem Projekt bis zum Ende grünes Licht gab. Da bedankt sich eine junge Dame für den ersten Mord, da zieht ein untalentierter Hauptdarsteller bescheuerte „Ich bin nicht richtig im Kopf“- und „Man, bin ich wütend“-Grimassen. Da ergibt kaum ein Dialog Sinn und kaum eine Situation ist im wirklichen Leben denkbar.
Zwar sollte man aus gewisser Sicht damit nicht so streng umgehen, da der Film an einigen Stellen zeigt, dass er sich selbst nicht so ernst nimmt (Ricky schaut „Stille Nacht, Horror Nacht“ im Kino während einer sich über die dortigen Unlogiken beschwert, die Nonne wohnt Hausnummer 666, ...), aber selbst humoristisch betrachtet ist der Dilettantismus, den Harry an den Tag legt, nicht zu endschuldigen. Was sollen solche an den Haaren herbeigezogenen Charakterzeichnungen wie jene vom Ex von Rickys Freundin? Warum will jeder Abgewiesene Notgeile sich Sex durch Zwang holen? Was soll das ganze Treiben im Film überhaupt? Haben Drehbuchautor und Regie gemeinsam abgelaufene LSD-Pillchen geschluckt? Oder haben sie diese nur den Produzenten verabreicht, damit diese Geld locker machen?
Fragen, auf die man keine Antwort haben will. Verarschen kann man sich allein, da braucht man kein „Stille Nacht, Horror Nacht 2“ mehr, der lediglich in einer einzigen Szene zumindest per Spezialeffekt zu gefallen weiß, wenn eines der Opfer auf besonders fiese Art unter Strom gesetzt wird. Schade dass die Fortsetzung nur nervt. Damit bleibt auch fröhlicher Trash aus. OFDb
Fragen, auf die man keine Antwort haben will. Verarschen kann man sich allein, da braucht man kein „Stille Nacht, Horror Nacht 2“ mehr, der lediglich in einer einzigen Szene zumindest per Spezialeffekt zu gefallen weiß, wenn eines der Opfer auf besonders fiese Art unter Strom gesetzt wird. Schade dass die Fortsetzung nur nervt. Damit bleibt auch fröhlicher Trash aus. OFDb
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