25.12.2012

ZWEI SIND NICHT ZU BREMSEN (1978)

Johnny Firpo, Geheimdienstler, soll den Kopf des illegalen Glücksspiels dingfest machen. Er benötigt zur Verstärkung die Hilfe seines Bruders Charlie, der einst Profi im Bereich des Glücksspiels war. Der hat jedoch keine Lust bei solcherlei Aufträgen zu helfen, da er das zocken aufgegeben hat. Also trickst Johnny ihn aus. Er lässt Charlie glauben ihr Vater wäre blind geworden, und so sammeln beide Geld für ihren armen Dad - natürlich beim Glücksspiel...

Zwei Zocker außer Rand und Band...
 
Diese "Zwei sind nicht zu bremsen" - nicht für Fans. Neutrale Filmfreunde werden den Streifen sicherlich schnell mit der Fernbedienung bremsen, hat er doch wieder einmal kaum Inhalt und kann inszenatorisch nicht wirklich überzeugen. Aber Freunde des Prügel-Duos kommen dank lustiger Raufereien, blöder Sprüche und alberner Situationen wieder voll auf ihre Kosten.

Die Nichtgeschichte wird zu Beginn kurz angerissen, dann geht es eher in Episodenformat mit inhaltlichem Leerlauf weiter (Autorennen, Zockereien,...). In der letzten halben Stunde wird die Story dann noch einmal eine Spur deutlicher und zeigt, dass der so leer wirkende Prozess des Hauptteils von "Zwei sind nicht zu bremsen" sehr wohl Handlung besaß.

Die eher dünne Geschichte sorgt nie für Langeweile. Neben arg plumpen, und dadurch wieder richtig lustigen, Sprüchen ist sich gerade Bud Spencer diesmal für keinen Klamauk zu schade. Ähnlich wie wenn man mal selbst einen kleinen Streifen zu Hause unter Freunden dreht, so wagt es sich Bud Spencer hier ganz öffentlich herumzualbern mit freiwillig blöder Perücke oder im Babykostüm für die billigen, aber doch wirksamen, Lacher.

Auch eine der Prügelszenen wirkt besonders gelungen, da eher banal: Eimer und Holzlatten werden eingebracht, und so wie die Leute da stehen und wann was auf die Mütze kriegen, ist die Szene sehr stark an einer Zirkusnummer mit Clowns angelehnt. Eigentlich kein Kompliment, sind Clowns doch schließlich weit unten in der Klasse der verschiedenen Komikformen (weshalb ich es für Chaplin und Laurel immer beleidigend finde, wenn sie als Clowns bezeichnet werden), aber in diesem Falle meine ich es positiv, da inszenatorisch.

Negativ, auch für Fans, ist diesmal die Musik. Wo sonst jeder andere Streifen des Spencer-Hill-Teams einen flotten Ohrwurm bot, den man nach dem Sichten des Werkes einfach nicht mehr los wurde, wird hier eine eher banale Melodie eingespielt, die in ihrem Rhythmus zwar leicht flott wirkt, der Konkurrenz anderer Filme der zwei aber nicht gerecht wird.
 
Prügelszenen gibt es diesmal zuhauf, das ist für manche negativ für andere positiv. Ich finde es liegt immer an der Umsetzung. Es gibt Kloppereien in anderen Filmen des Dicken und des Blauäugigen, die sind zu schnell herunter gedreht und haben keine Wirkung. In "Zwei sind nicht zu bremsen" ist dies nicht der Fall. Die Regie hatte ein gutes Auge dafür auf Kleinigkeiten zu achten, das aneinander Vorbeischlagen wird nur in wenigen Szenen deutlich, und dank verschiedener Gerätschaften und besonderer Kulissen wird es für den Betrachter auch nie zu monoton.

Hill kämpft diesmal weniger als sein dicker Kumpel, dafür darf man diesmal auch einen kurzen Kampf zwischen den beiden Stars sichten. Als Besonderheiten gibt es diesmal zudem eine Szene, in der Spencer und Hill einander beim Schlagen stets ausweichen und damit jeweils die Gegner treffen, und eine nicht sichtbare Prügelszene gibt es auch, in der die Opfer einfach aus dem Fenster geworfen werden. Meiner Meinung nach wurde diese Art Prügelkomik in seiner Einfachheit in "Aladin" mit Spencer perfektioniert, wo in einer Szene kurz das Licht aus geht, man hört die kultigen Prügelgeräusche, und wenn das Licht wieder angeht steht nur noch Buddy mit den Füßen auf dem Boden. Ideen entwickeln sich halt von Film zu Film und der wenig beliebte "Aladin" sollte ja erst 8 Jahre später folgen.

Dass auch die Gegner wieder nett besetzt sind möchte ich auch noch kurz erwähnen, immerhin ist dies auch nicht immer der Fall. Zu guter letzt bleibt mir nur die Empfehlung an den Fan der zwei. Für Nichtfans des raufenden Duos müsste der Film mit zu den banalsten Geschichten gehören, in dem die zwei Haudegen je gemeinsam mitgespielt haben.  OFDb

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