Eine außerirdische Frau landet auf der Erde und wandert auf dieser
umher. Wer die Aliendame berührt stirbt. Drei Entführer und ihre Geisel
landen nach einer Autopanne in dem einsam gelegenen Haus eines Geologen
und halten ihn und die Geisel dort gefangen. Das Alien ist ganz in der
Nähe gelandet, und jeder der das Haus verlässt muss wegen der
Anwesenheit der fremden Kreatur sterben...
Hilfe! Eine Frau!...
Dass die Invasionsfilme der 50er Jahre meist Schrott waren ist kein Geheimnis. Viele der Filme, die im Fließband-Verfahren heruntergekurbelt wurden schafften es nicht einmal nach Deutschland. Das ist schade, dienen doch viele dieser Filme unfreiwillig der Belustigung. Aber in all dem Wust trashiger Unterhaltung für geschmacksgestörte Individuen wie meine Wenigkeit, schlichen sich auch immer wieder Produktionen ein, die selbst für Trashfans eine Qual sind, und dazu gehört „The Astounding She-Monster“.
Mit fast nur einer Stunde Laufzeit sollte man meinen, dass der harte Tobak irgendwie noch guckbar bliebe, das Sichten wurde jedoch zur reinen Tortur. Selten zogen sich mickrige 62 Minuten so zäh wie Kaugummi, wie das von Ronald V. Ashcroft gedrehte Invasionsfilmchen. Ließen Konkurrenzprodukte manch einfallsreiche Gestalt auf die Menschheit los, so begnügt sich Ashcroft damit uns eine todbringende Frau vorzusetzen. Sie mag für ihre Zeit etwas ungewöhnlich geschminkt sein, und ihre Anziehsachen ähneln einem Taucheranzug, ansonsten ist diese Alienfrau schlichtweg eine Frau.
Eine solche wurde auch zur Bedrohung in „Devil Girl From Mars“, und in „Cat-Women Of The Moon“ gab es gleich eine ganze Bande bedrohlicher Weibchen, „The Astounding She-Monster“ war also kein Einzelstück. Vielleicht machte dem konservativem Ami der Gedanke an emanzipierten Frauen ernsthaft Angst und Filme wie diese halfen ihm diese zu kompensieren, zu Zeiten, als Frauen sich Hosen überstreiften. Aber der Gedanke dass das Sehvergnügen eines solchen Streifens damals für irgendwen höher gewesen sein könnte als gestern für mich, will sich einfach nicht ernst nehmen lassen. Ashcrofts SF-Beitrag ist eine Gurke sondergleichen.
Schlechte Darsteller in schlichter Kulisse wirken wie eine Dillethanten-Theater-Schauspielgruppe und schwafeln endlos unnötiges Zeug. Zuvor darf man eine schlecht animierte Ufolandung sichten, deren Darstellung sich mit dem Zeigen einer beleuchteten Kugel bemüht, selbst Zini aus „Spaß am Dienstag“ war kniffliger getrickst. In der ersten Hälfte darf man fast ständig einem uninteressanten Off-Kommentar lauschen, während eines Filmes, der seine Figuren fast nie zu Wort kommen lässt und in manchen Momenten nicht einmal Ton bietet.
Die Alienfrau ist schäbig getrickst, dafür immerhin experimentell. Um sie überirdisch wirken zu lassen, wird sie verschwommen dargestellt, so als hätte man ihr die Schärfe genommen (nicht falsch zu verstehen) oder zwei bis drei Aufnahmen übereinander gelegt. Das ist immerhin ein ungewohntes Verfahren, damals war die Experimentierfreude halt noch höher, wenn auch sicherlich nur durch die Frage, wie man einen Film noch ein paar Kröten kostengünstiger umsetzen kann. Warum ein solches Verfahren sich nicht durchsetzte beantwortet sich im Erscheinungsbild von selbst. Der Effekt ist wirkungslos, hinterlässt lediglich einen plumpen Eindruck und unheimlich ist das ganze schon mal gar nicht.
Nichts an diesem zu recht vergessenen Werk ist eines Blickes wert. Die Geschichte kommt nie in Fahrt, die Einleitung weckt kein Interesse und die Darsteller glänzen mit null Talent. An ganz wenigen Stellen weiß immerhin die reißerische Musik zu belustigen, die krampfhaft versucht auf unheimliche Momente hinzuweisen, die nicht vorhanden sind. Es mag nach Lästerei klingen, aber man bekommt den Eindruck, der Film wäre an einem halben Tag herunter gedreht worden. OFDb
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