Während des zweiten Weltkriegs wird der kleine Dämon Hellboy aus
einem Dimensionentor ausgespuckt. Ein Forscher für den Bereich
Paranormales nimmt ihn auf und so wird Hellboy viele Jahre später
Mitarbeiter für die Regierung. Wenn irgendwo Monstrositäten Amerika
unsicher machen, schlägt der Hellboy los. Doch sein neuer Auftrag bringt
ihn an die Grenzen seiner eigenen Herkunft...
Die Story und die Umgebung in der Hellboy haust erinnern stark an „X-Men“. Waren die Filme um die Mutanten noch halbwegs clever erzählt, so setzt „Hellboy“ komplett auf hirnlose Comic-Action-Unterhaltung, was an sich nichts verkehrtes ist. Leider neigen die Amerikaner aber schon seit je her dazu den Schauwerten mehr Beachtung zu schenken als dem Rest, und in den letzten zwei Jahrzehnten wurde der Bogen diesbezüglich immer mehr überspannt.
Nun ist „Hellboy“ zwar ein guckbarer Fantasy-Streifen geworden, aber auch ein sehr nerviger. Riesengroße Explosionen bis zum Erbrechen, so weit das Auge reicht, Computeranimationen ohne Ende, dafür so unreal ins Bild gehauen, dass die „unheimlichen“ Bestien wie aus einem Kinderfilm entlaufen scheinen. Und in einer solchen Rezeptur dürfen auch die coolen Sprüche nicht fehlen, aber diese ruhen sich fast nur bei x-fachem Aussprechen des Wortes „Kacke!“ aus, das ist dann auch nicht sonderlich prickelnd.
Filme wie „Hellboy“ gibt es wie Sand am Meer, eigentlich ist es also egal, dass dieser Streifen nichts taugt. Ein wenig schade ist es allerdings schon. Die Szenen im zweiten Weltkrieg sind toll in Szene gesetzt und mit trashig schrägen Elementen versehen. Allein dass die Nazis wie Phantasten dargestellt werden, indem sie sich mit dem Okkultismus beschäftigen, ist schon so comichaft schurkisch dämlich, dass es einfach Spaß macht. Für solche Szenarien sind Comics gemacht!
Erst im Heute wird aus „Hellboy“ ein eher unsympathischer Film, und das liegt mitunter auch an Hellboy selbst, verkörpert von Ron Perlman, ein Mann der ohnehin immer nur so gut wie die Vorraussetzungen ist. Mal überrascht er mit brillantem Spiel, mal wirkt er wie ein Durchschnitts-Schauspieler. Diesmal wurde er mit dem Computer zusätzlich überarbeitet, so dass es nicht an ihm alleine liegt, dass er so fade daher kommt.
Dass bei „Hellboy“ der Riecher fürs Feine fehlt, merkt man recht schnell. So wird als gelungener Gag im Zuge von gefaketen Zeitungsartikeln über den mysteriösen Hellboy auch ein Comicheft aus der Reihe abgelichtet, auf die der Film basiert. Nun geschah aber etwas, dass häufig passiert: Anstatt diesen Witz (versteckt) für sich alleine wirken zu lassen, wird er noch einmal in Worten wiederholt, wenn ein neuer Mitarbeiter auf die Rolle Perlmans stößt. Vorbei der Zauber eines kultigen Filmes, willkommen in einem Streifen, der sich dem Publikum zu sehr anbiedert.
Und genau diese Haltung macht die meisten Großproduktionen kaputt. Filmemachern sollte mal wieder bewusst werden, dass das Publikum zwar ein Feedback für die Kreativen sein kann, die Kreativität sich aber niemals nach ihm richten darf. Denn da schreit der Zuschauer nach dem Banalen, die Kunst wird vernachlässigt und es kommt zu einem Stillstand. Genau den erleben wir in Amerika nun schon seit zwei Jahrzehnten, und trotz Zuspruch des Massenpublikums wird dies auch exakt der Grund sein, woran die Nachfrage eines Tages kaputt gehen wird. Noch ist es nicht so weit. „Hellboy“ war ein Erfolg an den Kinokassen und hat auch schnell eine Fortsetzung beschert bekommen.
In meinen Augen ist das unverständlich, spätestens wenn eine Art Jar Jar Binks auftaucht, die neue Nervensäge im Fantasybereich: ein verfaulte Eier essender Fischmensch, schlecht animiert, charakterlich wie ein esoterischer Mr. Spock eingebaut und im Deutschen zudem noch mit einer nervigen Stimme versehen. Zu allem Überfluss gehört das Wesen auch noch zum festen Team, so dass es nicht bei einem Gastauftritt bleibt. Del Toros Werk ist ein zu seelenloses Produkt um zu gefallen. Hirnlose Kurzweile sieht anders aus.
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