Eine Gruppe Jugendlicher hat in der Nähe des Crystal Lake eine
Autopanne und befindet sich somit mitten im Jagdrevier des untoten
Psycho-Killers Jason...
Die Filme um den Killer mit der Eishockeymaske (oder wahlweise Kartoffelsack mit Guckloch) werden von Horrorfans kultig verehrt. Und so wundert es auch gar nicht, dass der ertrunkene, großgewordene Bub ab und an auch in Amateurwerken massakriert. Hank Braxtan, Regisseur des hier besprochenen Beispieles, geht die Sache auch gleich richtig an. Was soll man Jason neu erfinden oder ihm eine neue Geschichte geben (wie im erbärmlichen Versuch des Teil 9 der Originalreihe)? Braxtan orientiert sich an den wichtigen Teilen der Reihe, sprich jene, die nicht versuchten am Grundrezept herumzupfuschen. Und er hat gut beobachtet.
Denn neben den wichtigen Elementen junge, dumme Menschen, Wald, Killer, Machete, Jasonoutfit (einzig der Crystal Lake und das Camp selbst fehlen), weiß er auch, wie er Jasons Auftritte im Wald einzufangen hat. Dabei kopiert und spielt er mit den aus der Horrorfilmreihe bekannten Kameraeinstellungen.
Damit das richtige Feeling aufkommt bedient sich Haxtan auch noch fröhlich am Soundtrack der Filme, vernachlässigt für den echten Fan dabei auch nicht den flotten Titelsong aus Teil 3. Außerdem sieht sein Jason für ein olles selbstgedrehtes Filmchen richtig toll aus. Er hat die Kette um den Hals, die ihm in Teil 6 den vorläufigen x-ten Tod brachte, die Eishockeymaske ist nicht mehr die neueste, der Kopf hinter der Maske ist ein widerlicher, aufgeblähter Klumpen irgendwas, und dass die Klamotten des Killers die dem Originaljason nah nachempfunden sind, ist bei dieser Aufzählung fast schon selbstverständlich.
„Friday The 13th... Again” sieht sich allerdings nicht als kurzer Zusatzfilm der Reihe, er ist eine Parodie. Mit diesem Ziel vor Augen ist es erfreulich zu sehen, dass der Film keine Zotenparade geworden ist, und dass man sich trotz Lustigkeiten nah an den Vorbildern orientierte. In die aus den Originalfilmen bekannten Situationen wird immer wieder mal ein Witzchen eingestreut, manchmal etwas albern, manchmal sogar am Humor der Reihe angelegt (ein angepisster Jason wirkt in etwa wie ein Jason, der in Teil 6 von einer Farbkugel getroffen wurde).
Da bereits die richtigen „Freitag der 13.“-Filme keine großartige Story boten, darf man „Friday The 13th... Again“ dies natürlich nicht ankreiden. Ebenso wie die echten Filme, so werden auch in dieser Amateurparodie die guten Ideen am Rande geboten. Neben der Witzchen sind das in erster Linie, die für einen so ollen Billigstreifen, nett gemachten Tötungsszenen, die natürlich auch den „echten“ Taten Jasons nah nachempfunden sind. Der 9minüter ist somit kurzweilige Unterhaltung für den Fan der Reihe, und sicherlich auch nicht völlig unlustig und uninteressant für Nichtkenner eben dieser. OFDb
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