22.03.2015

HORROR AM MILL CREEK (1983)

Warum genau die Protagonisten von „Horror am Mill Creek“ ins Grüne fahren und was sie verbindet wird aufgrund der etwas arg wirren Erzählung nicht so ganz klar. Klar ist nur, dass der Film inhaltlich ein typisches Produkt seiner Zeit ist. Irgendwo zwischen Backwood-Horror und Slasher angesiedelt gibt er dem Publikum genau das was es damals sehen wollte: junge Menschen, die einem Killer ausgeliefert sind, angereichert mit gelegentlichen harten Kills.

Leider benötigt ein Film mit solch einem Minimum an Story eine gewisse Orientierung. Wenn man aber schon nicht weiß was die Leute an dem Ort tun wo sie sich befinden, sollte man besagte Menschen zumindest kennen lernen. Aber sie bleiben bis zum Schluss austauschbar und charakterlos. Eine Identifikation ist nicht möglich, zumal sie einem mit ihren völlig überzogenen Streitereien tierisch auf den Senkel gehen. Das Mitfiebern vor dem Bildschirm ist orientiert an solchen Proleten nur gering. Da ist es nicht gerade hilfreich, dass besagter Streifen in der von mir gesichteten Fassung viel zu dunkle Bilder präsentiert, so dass man teilweise nicht einmal erkennen kann wen es gerade erwischt hat.

Schade, diese Samuel Z. Arkoff-Produktion klang wesentlich interessanter als sie schließlich ausfiel, allein schon weil die durch „Roxanne“ und „Splash - Jungfrau am Haken“ kurzfristig berühmt gewordene Daryl Hannah in jungen Jahren mit an Bord ist, was nach Sichtung aber auch völlig egal ist, ist ihre Rolle doch so austauschbar wie alle anderen auch, mit der Ausnahme dass sie zum aktiven Geschehen sogar noch weniger beiträgt als die männlichen Rollen, die zumindest in der späten Phase der Geschichte eine Gegenwehr planen.

Zwar schafft es Regisseur Andrew David auch den ein oder anderen spannenden Moment in die Monotonie einzubauen, vom Spannungspotential seiner späteren Hits „Auf der Flucht“  und „Ein perfekter Mord“ ist jedoch noch nichts zu spüren. Andererseits zeigte der gute Mann mit dem Schwarzenegger-Streifen „Collateral Damage“ dass er auch schlechteres abliefern kann als diesen längst vergessenen 80er Jahre-Horror, der auch unter dem Titel „Todesfalle am Mill Creek“ lief.

Leider tritt „Angst - Das Camp des Grauens“ (Alternativtitel) viel zu sehr auf der Stelle, als dass er wirklich zu interessieren wüsste. Ein gewisser stimmiger Grundton ist trotz aller Negativpunkte dennoch vorhanden, so sehr es auch wundert. Somit ist „The Final Terror“ (Originaltitel) nicht ganz so übel ausgefallen wie „Ausflug in das Grauen“ oder „Backwoods“. Wer aber zu diesem Thema aus dieser Entstehungszeit einen wahrlich guten Film sehen will, der sollte lieber zu dem sechs Jahre zuvor entstandenen „The Creeper“ greifen (nicht zu verwechseln mit „The Creeper“ aus dem Jahr 1983, dies ist ein weiterer Alternativtitel des hier vorliegenden Streifens), der langweilige Teenager gegen erwachsene Helden tauschte und das einem Irren in der Wildnis Ausgeliefertsein wesentlich spannungsfördernder einsetzte als es „Carnivore“ (Alternativtitel) selbst in seinen besten Momenten je schaffte.  OFDb

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