„Prom Night“ handelt Slasher-typisch von einem Psychopathen der Teenagern auflauert, „Prom Night 2“ und dessen Fortsetzung von einem Rachegeist. Als sich am Anfang von „Prom Night 4“ herausstellt, dass es diesmal um einen vom Teufel besessenen Priester geht, spottete ich innerlich bereits, dass Teil 5 dann ein Tier-Horror werden könnte, vielleicht gar ein Bigfoot-Horror. In dieser Reihe schien alles möglich zu sein, Hauptsache irgendwann kommt das titelgebende Fest vor, wenn auch nur am Rande, so wie hier- fahren unsere Teenie-Helden doch lediglich am besagten Fest vorbei, um in einer abgelegenen Hütte eine Privatfeier zu veranstalten.
Die Parallelhandlung der Teenager lässt es zwar bereits vermuten, aber erst nach übergangener Exorzismusversuche und dem Scheitern eines anderen Geistlichen den besessenen Priester gefangen zu halten, kristallisiert sich heraus, dass man mit Teil 4 doch wieder Richtung Teil 1 tendiert und damit doch nicht erneut in eine völlig andere Richtung wegdriftet: man serviert uns einen Slasher - und zur Abwechslung mal einen ohne maskierten Psycho, denn so ein unmaskierter vom Teufel Besessener tuts auch. Ein wenig erinnert er geflüchtet aus der Gefangenheit und in seiner moralischen Mission an den Killer aus dem im selben Jahr erschienenden „Happy Hell Night“, optisch wird er mit seinen langen Haaren jedoch eher wie ein gefallener Engel eingesetzt, sein Schuhwerk verweist auf die Gothic-Szene.
Das klingt moderner als der Film ausgefallen ist, der kommt für einen Slasher recht konservativ daher und arbeitet eher streng die typischen Slasher-Regeln ab ohne dem zur Entstehungszeit, am klassischen Slasher-Modell von „Freitag der 13.“ orientiert, 12 Jahre existierendem Subgenre des Horrors etwas Neues hinzuzufügen. Mir gefällt er jedoch gerade in dieser geradeaus erzählten, leicht biederen Art, zumindest wesentlich besser als die bemüht, fast kindlische, lockere Art von „Prom Night 3“. Auch wenn es nicht wirklich danach klingt, vom Killer her orientiert man sich eher am Vater des Slasher-Kinos, Michael Myers aus „Halloween - Die Nacht des Grauens“, denn hier wie dort haben wir es mit einem mystischen, übernatürlichen Killer zu tun, der nicht zu altern scheint und einer stillen Mission folgt.
Dementsprechend im Schatten agierend wird der böse Priester hier zunächst eingesetzt, erst im Augenblick seiner unmenschlichen Taten wirkt er ironischer Weise menschlich. Ob das gewollt ist oder nicht sei einmal dahingestellt, zumindest ist der Gegenpol zum satanischen Priester das Slasher-typisch brave, keusche Teenie-Mädchen, und dieses damit einmal sinnvoller derart charakterisiert als üblicher Weise, zumindest was die Sinnbilder des Films betrifft. In der eigentlichen Handlung sind ihre inneren Werte Pott wie Deckel, Gott scheint ohnehin nicht auf irgendwessen Seite zu stehen, der hält sich raus wie er es immer tut, und so kämpft halt wie meistens die keusche Jungfrau gegen den Bösen, der sexgeile Teenager tötet, und mag man sich dem Lustgefühl auch nur zaghaft nähern.
Sicherlich wird „Prom Night - Das Böse aus dem Dunkeln“ (Alternativtitel) oder „Prom Night - Evil of Darkness“, wie er ebenfalls mancherorts heißt, nicht jedem schmecken, eben weil er nicht sonderlich frisch und individuell daher kommt. Wer aber auch die nicht ganz so hart ausgefallenen Slasher im konservativeren Gewandt mit weniger Bodycount gourtiert, kann durchaus einen Blick auf die von Clay Borris inszenierte dritte Fortsetzung werfen, die lediglich noch die Nennung der Hamilton High mit den Vorgängern verbindet. Als kleiner Durchschnittsbeitrag seines sympathischen Subgenres kann er gefallen. Ich zumindest mag ihn. OFDb
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