08.04.2018

THE DAY THE DOG WENT INSANE (197?)

Bevor der Amateurfilmer Nathan Schiff sich an solch schräge Langfilme wie "Weasels Rip My Flesh" und "They Don't Cut the Grass Anymore" heranwagte, drehte er manchen Kurzfilm als Fingerübung, leider ohne Abspann versehen, so dass man im Falle des hier besprochenen "The Day the Dog Went Insane" nicht mehr sagen kann welchem Jahr er entsprungen ist, auch aufgrund mangelnder Daten im Internet. Klar ist nur aufgrund des Alters des Hundes, dass er zeitnah zu erstgenanntem Langfilm entstanden sein muss, bekam der tierische Hauptdarsteller des Kurzfilmes doch auch in diesem eine Szene beschert. Süß ist er ja anzuschauen, so dass man mit dem armen Vieh auf augenzwinkernde, innerlich verspielte Art tatsächlich Mitleid als Filmfigur haben kann, was auch klar geht, da dem Tier keinerlei Schaden zugefügt wurde.

Das merkt man allein schon am Grund dessen, warum und wie Schiff diesen Streifen gedreht hat. Er wollte animierte Tricktechnik einmal mit echten Aufnahmen mixen, und so experimentiert der gute Mann nicht nur überraschend geglückt mit Knetgummieffekten und Stop Motion im Amateurfilmstil, er sucht zudem interessante Schnitte, damit es tatsächlich so wirkt als ob der Hund von der fremden Kreatur belästigt würde. Von dem wird nichts weiter erwartet, als dass er sich so benimmt wie er es nun einmal tut. Zu einer Begegnung beider Figuren zugleich kommt es nie wirklich, das Tier wurde aus seinem natürlichen Umfeld somit nicht herausgerissen. Sicherlich versucht Schiff ihm manche Reaktion hervorzulocken, aber ein Großteil der Szenen wirkt so, als habe der Hobbyfilmer zunächst den Hund frei laufend auf dem heimischen Anwesen gefilmt, um dann erst die Knetgummifigur auf dessen Bewegungen hin reagieren zu lassen, so dass dies im Film entweder umgekehrt wirkt, oder wie vom Fremdwesen verfolgt.

Das guckt sich auf seine knappen 7 Minuten so naiv, wie witzig, erst recht nach der kurzen Schrifteinblendung, die uns den Hund hinter einem Zaun zeigt, nachdem sie uns mitteilt, dass er sich nun nach dieser Erfahrung in einem Heim für verwirrte Tiere befindet. Ein Jahr später ist er laut weiterer Schrifteinblendung raus, und das Geschehen beginnt von neuem, wobei sich Schiff hierfür den Luxus erlaubt manche Szenen noch einmal zu verwenden. Bös ist man ihm hierfür nicht, dafür ist der verspielte, nie ernst gemeinte Kurzfilm viel zu charmant ausgefallen. Der völlige Verzicht auf Goreeffekte oder dem krampfhaften Versuch einer coolen Note verdeutlicht noch einmal das, was man beim Wieselmutationsfilm (auf dessen DVD sich anbei der hier besprochene Kurzfilm befindet) trotz aller typischen Amateurfilmer-Härte schon bemerken konnte: Schiff sucht nie den Schwanzvergleich, wirkt immer liebevoll in dem was er auf fast kindische Art vor der Kamera versucht zu verwirklichen und rutscht deswegen nie in die Peinlichkeiten eines Andreas Schnaas oder Timo Rose ab. Zudem war Schiff mit seiner Super-8-Kamera ein früher Kandidat des sich Ausprobierens als Regisseur im Eigenheim, das beschert seinen Werken eine zusätzliche charmante Note.

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