Nicht nur ständig Zombiefilme und Slasher mit umher schleichenden Messerkillern zu imitieren, sondern ruhig einmal den klassischen Monsterfilm der 50er Jahre zu parodieren klingt nach einem reizvollen und mutigen Projekt für die zu monotone deutsche Amateurfilmszene. Ohnehin sind Komödien dort rar gesät und nur selten geht man mit jenem Charme vor, der die Originale nicht so mechanisch gucken ließ wie ihre herzlosen Klone unerfahrener Hobby-Narren. Leider ist es aber auch genau dies, was das recht engagierte Projekt Brandls nicht wirklich funktionieren lassen will. Es fehlt der Charme und die wahrhaftige Identifizierung mit dem Stoff. "Moor-Monster!" ist ein Produkt und keine Herzensangelegenheit, auch wenn man ihm ansieht mit wie viel Mühe man das Projekt angegangen ist.
Vieldreher Brandl standen beim Verwirklichen dieses Filmes ähnlich viele Möglichkeiten zur Verfügung, wie es bei den erbärmlichen Produkten Jochen Tauberts der Fall ist. Für ein olles Amateurprodukt schien es finanziell an wenig zu mangeln, zumindest bekam man all die nötigen und unnötigen Utensilien organisiert, um jegliche Szene bestmöglich wirken zu lassen. Auch genügend Mitwirkende waren vor und hinter der Kamera mit an Bord. Und dass das Moor-Monster nicht wirklich geglückt aussieht, kann man niemanden vorwerfen, soll dies doch absichtlich so sein, und in seinem komplett auf Trash-Film konzipierten Gewandt bemerkt auch der Blindeste unter den Zuschauern wie gewollt schlecht alles gemeint ist.
Leider ist "Moor-Monster!" nicht nur äußerst lang ausgefallen, in seiner zu penetranten Art auf "Hot Shots"-Art Gags im Sekundentakt aneinander zu reihen nervt das Produkt bereits nach weniger als einer viertel Stunde. Dabei fallen die Gags trotz manch wundervollem Over-Acting vielfach zu bemüht aus und zielen zu sichtbar anbiedernd auf den ordinären, fast schon humorlethargischen, Massengeschmack billiger Komik ab. Es ist nicht so dass sich nicht auch manch wirksame Witzchen mit eingeschlichen hätten, aber es fällt schwer sich über diese zu freuen, wenn man erschlagen wird von so vielen schlechten und mittelmäßigen verkrampft eingebrachten. Den Spaß am Set sieht man "Moor-Monster!" an, letztendlich stellt er für ein Amateurprodukt jedoch zu viele Ansprüche an sich selbst, die er zumindest inszenatorisch auch oftmals einzuhalten weiß, in den wichtigen Faktoren zwischen den Zeilen wird besagter Anspruch jedoch gar nicht erst anvisiert. Wahrscheinlich waren den Verantwortlichen des Streifens die nicht zu unterschätzenden, im Hintergrund eines solchen Projektes laufenden, psychologischen Wichtigkeiten aber gar nicht erst bewusst, was die immer nur mit dem Holzhammer angegangenen Erzählweise zu beweisen scheint. So ist ein mühevoll umgesetztes Stück Niveaulosigkeit entstanden, nicht auf jene Art wie absichtlich stillos gewollt, sondern leider aufgrund fehlender Intelligenz an der richtigen Stelle fremdschämend, verkrampft und bemüht ausfallend - auch für einen Amateurfilm. OFDb
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