14.04.2019

BLOOD LAKE - KILLERFISCHE GREIFEN AN (2014)

Von der Produktionsfirma The Asylum, die immer wieder Schnelldrehs für den TV Sender SyFy vornimmt, ist man, meist ein Kinovorbild billig variierend, zwei Arten Film gewohnt. Entweder sie liefern ein groteskes Ergebnis a la "Mega Piranha" und "Sharknado" ab, oder Langeweiler wie "Alien vs. Hunter" und "Transmorphers". Mit "Blood Lake" (Alternativtitel) haben sie einen überraschend konventionellen Tier-Horror abgeliefert, der den üblichen Mustern seit der 70er Jahre Tierhorror-Welle folgt, wenn an Tempo auch reichlich aufgedreht, wie es die Ungeduld des Publikums im Entstehungsjahrzehnt geradezu fordert. In den Methoden, die zur Beschleunigung der Geschichte vorgenommen wurden, liegt dann auch der einzige Unterschied und entscheidende Schwachpunkt, der das Produkt dennoch nicht gleiches Niveau wie der Durchschnitts-Tier-Horror werden lässt: die Geschichte geht zu sprunghaft vor. Wo andere Werke von mehr Tagen berichtet hätten, um passieren zu lassen was passiert, da springen die Entwicklungen hier stündlich vorwärts, was das Geschehen selbst für diese Gattung Film extremst unglaubwürdig macht.

Nicht nur dass die Lampreys plötzlich überall sind, sie sind es auch nur da wo der Regisseur es gerade benötigt. Das sorgt für ein Ungleichgewicht der Geschehnisse und gleichzeitig undurchdacht dafür, dass auf der einen Seite das Chaos hereinbricht, auf der anderen Seite zu harmlos und alltäglich agiert wird, als dass es der sprunghaften Entwicklung gerecht werden könnte. Dennoch kommt "Blood Lake - Blutsauger aus der Tiefe" (Alternativtitel) ansonsten entspannt normal daher, schaut sich gerade in seiner ersten Hälfte wie der typische, durchschnittlich angenehme Tier-Horror, der leicht zu animierende Aggressoren präsentiert, so dass das Aussehen der attackierenden Spezies weder zu begeistern weiß, noch zum schimpfen einlädt. Tückisch sind sie, das macht die Story aufgrund ihrer extremen Aggressivität so unterhaltsam, so dass man lange Zeit einmal nicht auf unterirdischem Niveau von The Asylum unterhalten wird. Das Ergebnis mag schlicht sein, mit viel Luft nach oben, aber es bereitet dem Freund schlichter Genre-Beiträge Freude. Zur zweiten Hälfte, wenn der zu offensichtliche Unfug Einzug nimmt, da das Drehbuch alles überstürzt, lässt dieses positive Feeling nach, jedoch unterhaltsam genug bleibend, um lediglich ständig die Augen zu verdrehen, nicht aber weil das Gezeigte nun eine zähe Umsetzung erhalten würde.

Der eingekaufte Prominente Christopher Lloyd spielt leider lustlos mit, lässt sein aufgedrehtes Engagement, für das man ihn einst liebte, links liegen, kommt aber ohnehin zu selten vor, als dass seine Nennung im Vorspann seiner Präsenz gerecht werden würde. Dennoch war es nett einmal zu sichten, wie er mittlerweile aussieht, so dass ich mich dennoch über seine unnötige Anwesenheit gefreut habe. Im Bereich des Unsinnsgehaltes des Streifens darf sich eine Eigenschaft wiederfinden, die den "Ghost Shark" zu einem solch wundervollen Film gemacht hat: die Lampreys greifen stets dort an wo Wasser ist. Das muss nicht nur der See, ein Abwasserkanal oder die vollgelaufene Badewanne sein. Ein betätigter Wasserhahn, das Klo oder eine vom Regen gewässerte Straße reichen bereits aus, um die unangenehmen Viecher an der Backe zu haben. So gut zu funktionieren wie im Hai-Horror weiß das nicht, eben weil die Glaubwürdigkeit etwas zu extrem unter diesen Bedingungen leidet, dem flotten Tempo kommt es jedoch zugute, zumindest in jenen Momenten, in welchen diese Ausgangslage zu den dementsprechenden Konsequenzen führt. Freilich dürfen Ausnahmen die Hauptfiguren betreffend wieder einmal in ihrer geringen Wahrscheinlichkeit verärgern, zumindest jene Menschen, die sich etwas zu sehr mit solch einem Schnellschuss-Produkt auseinander setzen. Da hat der Zuschauer oftmals mehr Ansprüche an solch ein Werk als die Verantwortlichen solcher Streifen selbst, also legen wir über alles weitere besser den Mantel des Schweigens. Ich denke als Leser dieses Textes kann man nun einordnen, ob "Blood Lake - Killerfische greifen an" mit seinem simplen, arg geistfreien Ergebnis in seiner Kurzweile für einen etwas zum möglichen Anschauen ist oder nicht.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen