Der für das amerikanische TV fertiggestellte "Phantom Racer" versucht sich mit flammendem Fahrer auf seinem Cover an den Erfolg von "Ghost Rider" anzuhängen, ein solcher kommt im fertigen Film jedoch nicht vor. Was sich zudem von der Geschichte her wie ein Mix aus "Interceptor" und "Christine" anhören mag, ist schlichtweg eine Geisterstory geworden, zugegeben mit einem Auto als Mordwerkzeug, aber dennoch fremdgelenkt, ohne Eigenleben, auch wenn der Fahrer meist unsichtbar bleibt. Dank einer temporeichen Umsetzung und meist erst spät einsetzenden Unsinnigkeiten zu viel funktioniert der Film auf simpler Ebene zunächst recht gut, zumal die Hauptfigur mit einem ewig grinsenden Greg Evigan interessant ausgefallen ist, wenn in der aalglatt charakterisierten Art auch nicht so sympathisch wirkend, wie es das Drehbuch gerne hätte.
Zunächst funktionieren auch die zwischenmenschlichen Situationen, bedeutet die Wiederkehr einer solch wichtigen Person von einst doch für viele das Aufleben alter Gefühle, Rechnungen und Erinnerungen. Je persönlicher das Ganze im Laufe der Zeit jedoch wird, und selbst für Kleinstadtverhältnisse immer mehr einem Mikrokosmos gleicht, desto weniger glaubwürdig und funktionierend beeinflusst es einen Streifen, von dem man sich doch etwas mehr Action und Horror gewünscht hätte, anstatt ewiger Gefühlsduselei beizuwohnen. Bis zu einem gewissen Grad geht dieser harmlose, aber penetrante Wunsch nach familiären Werten noch in Ordnung, aber "Phantom Racer" neigt zu Übertreibungen inmitten dick aufgetragener Klischees, präsentiert über eindimensionale, aalglatte Stereotype, dass irgendwann aus diesem ohnehin allseits unbeliebten Rezept ein unangenehmer Faktor wird. Verstärkt wird dieses unsympathische Treiben in seinem Effekt und der Unglaubwürdigkeit durch das Charakterisieren der Tochter des verstorbenen Vaters, die selbst für eine Teenie-Göre penetrant nervig und dümmlich agiert, ihre Einstellung dem Helden gegenüber häufiger wechselnd als ihre Unterwäsche, und das obwohl dieser in ihren Augen zwei ihrer Väter auf dem Gewissen hat.
Wären all diese Subplots feiner gezeichnet, mit mehr Verständnis für die Entwicklung von Gefühlen, hätte all diese Kitschsoße ein funktionierender, emotionaler Hintergrund für einen entschuldbar, da absichtlich, dümmlichen Horrorplot bieten können. So aber ist er nur Balast, der nun, mit immer dümmlicher werdenden Fortschreiten des Skripts, zu einem Ärgernis von vielen wird, da mittlerweile auch die Gesetzmäßigkeiten des Spuks völlig absurd und widersprüchlich zu nennen sind, fehlende Mystik inklusive. Und da verschiedene Blickwinkel und Probleme schneller gelöst sind, als es solch einem dünnen Plot lieb sein könnte, rast der Streifen in seinem letzten Drittel auch endgültig viel zu vorhersehbar und weichgespült auf das Finale zu, so dass man schon arg genügsam sein muss, um irgend etwas an dem Gezeigten noch toll finden zu können. Als Trasher funktioniert "Phantom Racer" dennoch halbwegs, und von Langeweile kann keine Rede sein. Im ersten Drittel besitzt er jedoch noch eine funktionierende Handschrift idiotischer Z-Movies, die er leider im Laufe seiner Spielzeit immer mehr gegen Ignoranz und Desinteresse an einem simpel funktionierendem Stoff austauscht, so dass Geschichte und Produktion nicht mehr nur austauschbar wirken, sondern auch zu willkürlich und gleichgültig. OFDb
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