Die Zeitschleifen-Thematik eines "Und täglich grüßt das Murmeltier" im Bereich des Slasher-Horrors anzuwenden, ist eine reizvolle Idee und wurde von Regisseur Christopher Landon, sofern man geistfreie Kost zu konsumieren vermag, unterhaltsam umgesetzt. Logiklücken kamen in "Happy Deathday" schon beim ersten Gedankenansatz auf, derartige nicht hinterfragt war Teil 1 jedoch ein angenehmes Filmerlebnis für zwischendurch und damit genau das Ergebnis, welches der Regisseur auch mit "Paranormal Activity - Die Gezeichneten" und "Scouts vs. Zombies" erreicht hat. All diese Werke hätten mehr bieten können, reichten aber vollkommen aus, um sich einmal 90 Minuten aus dem tristen Alltag in ein flott inszeniertes Abenteuer entführen zu lassen. Glücklicher Weise ist dies bei Landons vierten Regie-Arbeit namens "Happy Deathday 2U" ebenso der Fall. Für dieses Projekt konnte man alle Mitwirkenden vor der Kamera, und sicher auch so einige dahinter, aus Teil 1 zurück gewinnen. Die Gewichtungen haben sich teilweise verschoben, Figuren mit kleineren Auftritten bekommen diesmal teilweise größere beschert und umgekehrt.
Wem der Vorgänger schmeckt, der wird an "Happy Deathday 2" (Alternativtitel) nichts zu meckern haben. Da man zur Zeitschleifen-Thematik allerdings nun auch noch den Bereich der Paralleluniversen mit einbindet, muss man jedoch noch mehr über schnell auffindbare, geradezu offensichtliche Logiklücken hinwegsehen können, als es bereits im Erstling der Fall war. Erneut geht es besonders naiv zur Sache, und dass das Ganze ein wenig unangenehmer auffällt als in Teil 1, liegt u.a. daran dass der Seifenopergehalt diesmal nicht wirklich anzustecken und damit davon abzulenken weiß. "Happy Deathday" schaffte es auf höchst simple Art emotional zu funktionieren. Man freute sich über das Zusammenkommen des Liebespaares, trauerte um eine vermisste Mutter mit und erlebte diesbezüglich schlicht geschriebene, aber tatsächlich funktionierende, bewegende Augenblicke zwischen Tochter und Vater. Das waren alles keine nennenswerten Schwerpunkte inmitten eines Filmes um einen maskierten Serienkiller, bildeten aber das Herzstück des Streifens, damit er so gut funktionieren konnte. Der emotionale Part bleibt in "Happy Deathday to You" (Alternativtitel) jedoch zu theoretisch, weiß emotional nicht mehr gut zu greifen, und dies obwohl er spannende Gefühlskonflikte auf Teenie-Niveau serviert.
Es ist dem Wiedererkennungswert zu verdanken, dass man sich im kunterbunt naiven Treiben der Fortsetzung als Zuschauer dennoch wohl fühlt. Man kennt die Figuren, mag das Gleichgebliebene, liebäugelt mit mancher Veränderung und findet Gefallen daran dass alle gut aufgelegt wieder mit dabei sind. Auch manch geglückte Pointe ist im augenzwinkernden Treiben wieder mit an Bord, die Situationskomik rettet manch verkrampften Moment. Das bereitet dem Film bei flottem Tempo eine angenehme Stimmung. Allerdings ist "Happy Deathday 2U" weit weniger Horrorfilm als es bereits der Vorgänger war. Für den Psychokiller interessiert sich das Drehbuch eher nebensächlich. Wer hinter der Maske steckt, ist weit weniger interessant zu wissen, als in der ersten Geschichte. Hier steht eher die Science Fiction im Vordergrund, die dem Ganzen Geschehen einen Hintergrund beschert und damit, sowie mit manch anderer Zutat, ein paar Schwächen des Erstlings rückwirkend auszugleichen weiß, "Happy Deathday" und sich selbst aber auch weitere Fragen aufreißt, die unbeantwortet bleiben und sinnlos anmuten. Die Schlussszene nach dem Vor-Abspann, die manch einer sicherlich nicht durch frühzeitiges Ausschalten des Abspanns gesehen haben wird, verweist jedoch bereits auf einen kommenden Teil 3, so dass manche Frage vielleicht auch hier beantwortet werden wird. So naiv wie die Teile 1 und 2 ausgefallen sind, sollte man dort diesbezüglich aber auch nicht zu viel erwarten. Gern kann dieser dritte Teil aber auch wieder so leichtfüßig inszeniert daher kommen, wie Landons bisherige Regiearbeiten. Dann bin ich auch unter Niveau gern wieder zu simplen Unterhaltungszwecken vor dem Bildschirm mit dabei. OFDb
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