Charles Band ist ein häufig tätig werdender Produzent von Science Fiction- und Horrorfilmen, und da klingt es zunächst einmal interessant, dass er sich auch einmal an eine Science Fiction-Komödie gewagt hat, die quasi mehr Komik bietet als sein üblicher augenzwinkernder Umgang mit den Genres. Gerade der drei Jahre später von ihm produzierte "Dr. Alien" bestätigte mich diesbezüglich "Terror Vision" auszuprobieren (als hätte ich das als Charles Band-Fan nicht sowieso getan), legte er mit diesem doch sogar komplett horrorbefreit eine herrlich kurzweilige und abgedrehte Chose vor. Hatte er dort den Darsteller des Mikey Randall aus der beliebten Teenie-Serie "Parker Lewis - Der Coole von der Schule" mit am Start, so ist es hier, Jahre vor dem Start besagter Serie, der Schauspieler des Dr. Norman Pankow aus eben dieser, den manch einer vielleicht auch aus "Police Academy 6", "Das Phantom im Paradies", "C.H.U.D. 2" oder "Chucky 2" kennt. Entstand die Teenie-Komödie mit Regisseur David DeCoteau, mit dem Band allerhand Filme drehte, so stand ihm im hier besprochenen Werk erstmals Ted Nicolaou zur Seite, mit dem er später noch in der "Subspecies"-Reihe des öfteren zusammenarbeiten sollte, sowie u.a. in "Ragdoll", dem herrlich sympathischen "Cosmo", in "Dämonische Spiele" und in "The St. Francisville Experiment", welcher wohl der erste Film war, der dem Erfolg "The Blair Witch Project" seinerzeit auf den Fuß folgte.
Produziert von Papa Albert Band und musikuntermalt von Bruder Richard Band, was im Gegensatz zu späteren Kompositionen ausnahmsweise einmal nicht sofort herauszuhören ist, machen deutlich wie sehr ein von Charles Band produzierter Film ein Charles Band-Film ist, egal wer da nun auf dem Regiestuhl sitzen mag. Das muss so sein, und das ist es was einen stets als Filmfreund zurückkehren lässt. Auch das Verwenden eines herrlich schleimigen Monsters, wie später z.B. auch in "Dark Forest" geschehen, macht Laune erneut einzuschalten. Doch hat man dies erst einmal getan, wird man zunächst überrannt von der grotesken Extreme, in die "Terror Vision" getaucht ist. Nicht dass dies eine Seltenheit im Band-Universum wäre, was wäre schließlich "In Vitro" ohne die Nackte mit Affenmaske, oder "Blood Dolls" ohne den Butler mit Clownsmaske oder der Girlie-Band, die im hauseigenen Knast per Stromschlag zum spielen animiert wird? In dem von Ted Nicolaou inszeniertem Werk um ein außerirdisches Müllmonster setzt Charles Band jedoch komplett gegen Strich inszeniert auf laute Komik besonders schriller Charaktere. Und in der Deutschfassung sprang man auf diesen Schwerpunkt mit vollem Elan drauf und bescherte jeglicher Figur überdrehte Stimmen, die schwer auszuhalten sind. Eine Chance gibt man dem unerwartet schrillen Treiben fairer Weise dennoch, also orientiert man sich beim weiteren Sichten des kostengünstigen, aber noch weit aufwendiger inszenierten Spektakels, als Bands Produktionen ab Mitte der 90er Jahre waren, spontan um.
Doch was soll ich sagen, selten haben mich Herangehensweisen zur Reduzierung von Aufwand und Kosten derart genervt wie in diesem kleinen Streifen, der nicht frei von charmanten Elementen ist. Das zunächst höchst sympathische Gummimonster, welches zwei in einem ist und von dem beide Teile zu begeistern wissen, wird zu oft gezeigt, bis es jegliche Magie verliert. Das ewige Hinhalten mit Leergeschwätz zum Laufzeitstrecken fällt diesmal penetrant sperrig aus, was gerade in einer sich gefühlt ewig anmutenden Fütterungsszene der Kreatur deutlich wird. Auffällig ist dort anbei das Tragen eines T-Shirts der Hardrock-Band W.A.S.P., die zwei Jahre später zu "Ghoulies 2" den Soundtrack beisteuern sollten und besagte Ghoulies sogar mit in ihr Musikvideo integrierten. Das ist ein Fakt den ich nenne, um deutlich zu machen wie zusammengehörig stets alles in Band-Produktionen ist, auch wenn dieses familiär anmutende Flair oft nur der Kostenkürzung dient. Um auf "Terror Vision" zurück zu kommen: schrullig gemeinte Charaktere wirken in ihrem jeweiligen Running Gag, auf den sie stets reduziert werden, auf Dauer eher nervig anstatt lustig. Penetrant unangenehm von Anfang an ist die leider im Zentrum stehende Kinderrolle zu nennen, die, als wäre sie nicht schon nervig genug, in der deutschen Synchronisation inmitten vieler unangenehmer Stimmen eine besonders üble beschert bekommen hat. Bei aller Liebe zu herrlich albernen Humor, (wie z.B. um den geschmolzenen Opa und was mit seinen Überresten geschieht, dem herrlich verkrampften Partnertausch mit sexuellen Missverständnissen, logischer Weise auch dem wunderbar schleimigen Besucher aus dem All, der bescheuerten Warnung eines außerirdischen Wissenschaftlers, sowie einem Set-Design, welches Stanley Kubricks Vision aus "Uhrwerk Orange" zu bestätigen scheint, wie die Generation der 60er und 70er Jahre später einmal als Erwachsene ihre Wohnungen einrichten wird), sind es die kleinlich klingenden unangenehmen Faktoren, welche die Laune beim Sichten des Streifens dominieren.
Und das ist bei der hier angegangenen Rezeptur kaum zu glauben, zumal man nicht gerade lieblos an "Terror Vision" herangegangen ist. Da sind nicht nur die Schauspieler gut aufgelegt, das Monster geglückt und die Grundidee reizvoll zu nennen, auch das Einspielen von Filmklassikern wie "Angriff der Riesenkralle" und "Robot Monster" macht deutlich, dass man mit schrulligen Horrorzutaten liebäugelt, Sympathie zu Trash besitzt und sich eben nicht (nur) auf den Mainstream der Entstehungszeit konzentriert. Von daher mag es unglaublich streng klingen, wie mein Urteil zu "Terror Vision" ausfällt, aber trotz all seiner sympathischen Pluspunkte und manch gut funktionierender Humoridee, ist er doch hauptsächlich anstrengend ausgefallen, und dies auf Dauer so sehr sogar, dass ich ihn nicht einmal mehr mit viel Wohlwollen schöner reden möchte, als er ausgefallen ist. Vielleicht muss ich mich beizeiten doch noch mal anders orientiert an ihn ein zweites Mal heranwagen, immerhin stehe ich auf alberne Komik, Filme die andere als schrottig empfinden und auf die Produktionen Charles Band im allgemeinen sowieso. Aber zunächst einmal ist es so wie es ist. "Terror Vision" ist mir zu penetrant auf schräge Komik getrimmt, lässt bei den menschlichen Figuren in ihrer völlig skurril angelegten Alternativwelt aufgrund jeglicher Überdrehung den Charme vermissen und nervt mit penetrantem Stillstand, bzw. ewiger Wiederholung immer gleichen Inhalts, zu welchem leider auch das zunächst sympathisch schleimige Monster gehört, von welchem der Streifen zentral handelt, und das sich mit ewigem Draufhalten und zu häufiger Sichtung viel mehr seines tricktechnischen Ursprungs outet, als es bei rarer Präsentation ohnehin bereits der Fall gewesen wäre. Sicher kann man sich "Terror Vision" aufgrund tatsächlich vorhandener Stärken schön reden, aber was nutzen diese in einer penetrant nervigen Umsetzung? OFDb
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