Selbstverständlich habe ich von einem Werk wie "Erotic House of Wax" nichts erwartet. Ich gab ihn mir spaßeshalber, nachdem ich die drei Verfilmung von "Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts" zu Ende gesichtet hatte, in der Neugierde ob Anspielungen an den titelentliehenen "Das Kabinett des Professor Bondi" vorhanden sind oder nicht. Gleich vorweg: nein sind sie nicht, vielmehr erinnert das Gezeigte eher an das Grundkonzept von "Mannequin", haben wir es hier doch mit einem alten ägyptischen Zauber zu tun. Während des Vorspanns dürfen wir einen Blick auf die gute alte Orgienzeit des alten Ägypten werfen. Zaghaft werden dort Sexualpraktiken angedeutet. Was wie das Zurückhalten eines Neugierde erweckenden Szenarios zu Beginn wirkt (freilich ohne das Ziel des Neugierigwerdens zu erfüllen), wird im Laufe der im Jetzt angekommenen Geschichte nicht viel aufregender.
Zwar kann man "The Exotic House of Wax" (Originaltitel) nicht vorwerfen eine Fummelszene an die nächste zu reihen, es dauert sogar bis es erste nackte Tatsachen nach dem Vorspann zu sichten gibt, interessanter als sinnlose Erotikszenen ist das Füllmaterial jedoch nicht ausgefallen. Unglaublich miese Mimen (in der Deutschfassung unterstützt von mauer Synchronisation) sprechen halb motiviert ihre Texte herunter und wirken zu alt besetzt, was aber nicht weiter stört, so schnell wie jegliches Szenario, wahrscheinlich bereits beim ersten Take, heruntergedreht wurde. Im Wachsmuseum angekommen weiß selbst die Location nichts zu reißen. Und dass unsere Nackedeis von Wachsfiguren nicht wie solche aussehen, dürfte bei so viel Dilettantismus auch nicht verwundern. Nach arg zahmen Erotikaufnahmen der duschenden Heldin, inklusive eines ersten Auftritts eines ominösen Kapuzenträgers, kommt auch langsam der Fantasyaspekt der Geschichte ins Laufen, der sich freilich lediglich dem Erotikbereich unterzuordnen hat.
Der kommt ziemlich bieder und verkrampft daher, so dass nur arg verklemmte und konservative Menschen anfangen dürften zu sabbern. Zumindest kann man ausschließen, dass "Erotic House of Wax" die zahme Zusatzproduktion eines eigentlichen Pornos war, dafür ist doch alles etwas zu verkrampft und handzahm ausgefallen. Es ist erstaunlich, dass es für Filme dieser Art ein Publikum gibt. Denn Cybil Richards ist weder um einen humoristischen Zusatzton bemüht, noch um irgend eine Art Zauber des Fantastischen. Hier zählt tatsächlich nur die (lahme) Erotik. Werke wie "Lolita 2000", "Exotic Time Machine 2" und "NoAngels.com" zeigen, dass es Richards nie um mehr als billige Fummelfilmchen ging. Die relativ hohe Anzahl lässt vermuten, dass derartige Arbeiten, die zwischen 1996 bis 2001 stattfanden und danach wieder ab 2017 fortgesetzt wurden, finanziell lukrativ genug ausgefallen sind. Ich fand das Ergebnis des hier besprochenen Streifens lediglich müde, anstrengend und plump dargeboten und inszeniert. Glücklicher Weise habe ich nichts anderes erwartet. OFDb
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