"Der Feuerteufel" gehörte in der ersten, längeren Phase der Stephen King-Verfilmungen zu den weniger beliebten Beiträgen, ist er doch nicht so dynamisch ausgefallen, wie die meisten anderen Buchumsetzungen des beliebten Horror-Autors. Ganz im Gegenteil kommt der Streifen zunächst etwas zäh erzählt daher und verwendet Rückblicke, wo eine zeitlich klassisch angeordnete Vorgeschichte die bessere Wahl gewesen wäre. Der Film wirkt in seiner zu monotonen und dramaturgisch unterkühlten Art etwas zu hölzern inszeniert. David Keith, der wie ein magerer Kurt Russell-Abklatsch aussieht, wirkt in seinem passablen Spiel zu bemüht und versteift. Und die kleine Drew Barrymore ist eher niedlich, als dass sie schauspielerisch beeindrucken würde. Beide spielen gerade so, dass es dem Film nicht vollends schadet, zumindest passt diese Routine zur durchschnittlichem Umsetzung von "Die Klasse von 1984"-Regisseur Mark L. Lester. Da sich der Grundton des Streifens jedoch eher dem trockenen 70er Jahre-Stil, anstatt dem poppigen 80er Jahre-Stil, zuwendet, ist er zumindest in einem erwachsenen und bedrohlichen Ton erzählt, was das theoretisch etwas arg plumpe Geschehen reifer wirken lässt, als es tatsächlich ist.
Deutlich besser wird "Firestarter" (Originaltitel) zur zweiten Hälfte, wenn die Geschichte durch die Gefangennahme beider und den Experimenten, die an ihnen durchgeführt werden, interessanter wird. Je mehr es Richtung Finale geht, desto mehr bekommen die Verantwortlichen der Spezialeffekte zu tun. Und glücklicher Weise geht diese Entwicklung Hand in Hand mit einem Szenario, für das man sich endlich wirklich interessiert. In der letzten halben Stunde wird "Der Feuerteufel", der 2002 eine Fortsetzung beschert bekommen hat, dramatischer, bösartiger, spannender und wuchtiger. Vielleicht ist die Schluss-Sequenz vor dem Abspann etwas zu optimistisch ausgefallen, andererseits hatte man damals ein anderes Verhältnis zu dem dort eingebundenen Medium. Und für das älterer Farmer-Paar, das sich immer schon eine Tochter wünschte, freut man sich, umgeht der Regisseur, der für seinen harten und direkten Ton bekannt ist, doch glücklicher Weise hierbei so gut wie möglich den Kitschbereich. Ein Action-reiches Finale, das an Sehwert nichts zu wünschen übrig lässt, lässt einen ohnehin milder mit diesem Schluss umgehen. Auch der Mangel an psychologischem Einfühlungsvermögen, der im kompletten Drehbuch spürbar ist, hilft dabei den Schluss nicht all zu kritisch zu sehen. Dass der Stoff eine deutliche Nähe zu "Carrie - Des Satans jüngste Tochter" aufweist, gerade gegen Ende, kann man wohl eher der Buchvorlage vorwerfen, anstatt dem Film. Aber es ist verständlich, dass man nach Jahren des großen Erfolges von Brian De Palma an diesen anschließen wollte. OFDb
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