04.07.2020

MUTANT RIVER - BLUTIGER ALPTRAUM (2018)

Der Endzeit-Science Fiction "Labyrinthia", die Horrorfilme "Escape from Cannibal Farm" und "Winterskin", die Filme von Charlie Steeds klingen für Freunde des fantastischen Films reizvoll. Da ich bislang keinen davon kenne, habe ich mir mal seinen bisher vorletzten Film "Mutant River - Blutiger Alptraum" angeguckt, der ein wundervolles, die Erwartungen steigerndes, Cover beschert bekommen hat. Sein Film setzt in alter Schule ein mit klassisch gesetzter Schrifteinblendung im Vorspann und zuvor mit einer sympathischen, wenn auch überdeutlichen, Verbeugung vor Hoopers "Blutgericht in Texas". Der Originaltitel "The Barge People" erinnert hingegen eher an Klassiker wie "The Slime People", die Mutanten-Thematik an "Hügel der blutigen Augen", die Wahl es Fischmutanten sein zu lassen an "Insel der neuen Monster", sowie "UX-Bluthund - Tauchfahrt des Schreckens", das Agieren der Wesen hingegen fast schon an "Hell Comes to Frogtown". Zwar morden die Aggressoren des Streifens von Anfang an, zu Gesicht bekommt man sie jedoch erst wesentlich später, auch hier geht Steeds ziemlich klassisch vor. Das betrifft auch das Ausblenden nach dem Andeuten der Taten, wer Blutszenen sehen will muss sich also gedulden.

Leider ist die Wartezeit eher mager ausgefallen, denn die Figuren sind nicht gerade die interessantesten, die Dialoge nicht nennenswert und somit nicht sonderlich inhaltsreich ausgefallen, innerhalb eines monotonen Szenarios, das lediglich auf Hinhalten zählt, anstatt die Zeit zu nutzen, um aus den Charaktere individuelle Figuren zu machen. Auch das Vorgefühl der Bedrohung, das Aufbauen einer unheimlichen Atmosphäre wird vernachlässigt. Zwar versucht man sich ein klein wenig diesbezüglich, aber eine Stimmung der Gefahr will einfach nicht aufkommen. Das kann man sich zwar alles frei der Langeweile ansehen, da gibt es schlimmeres, Begeisterung löst diese Herangehensweise, wenn auch Schritt für Schritt geradezu klassisch angegangen (inklusive altem Sonderling, der die Ankömmlinge vor dem Unheil warnt), verständlicher Weise allerdings nicht aus. Wenn der Mutantenüberfall auf die sich auf dem Boot befindenden Leute endlich los geht, wird der Blutgehalt sogleich hochgeschraubt und die Fischmenschen bekommt man auch gleich länger und somit detailreich zu Gesicht. Nett sehen sie aus, aber leider reden sie, nehmen Gefangene und erklären sich, anstatt einfach nur über Menschen herzufallen, um diese zu verspeisen. Mit diesem Aspekt geht die Bedrohlichkeit der Kreaturen, und somit der letzte mögliche Reiz der Geschichte, flöten, und leider auch die bisherige Taktik einen Horrorfilm alter Schule zu erzählen. Klar wird es Genre-Freunde geben, denen Blut und quasselnde Mutanten reichen. Ich fand das Ergebnis jedoch mager, zumal mich das emotional bemühte Geschwätz der Überlebenden, zwischen den Kampfsequenzen gegen die Mutanten, in seiner zu dramatisch gewollten Art dann doch noch zusätzlich genervt hat. Mag auch vieles handwerklich okay ausgefallen sein, ein besonderes Ereignis ist "Mutant River" wahrlich nicht geworden.  OFDb

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