Die Idee ein in den USA spielendes Zombie-Szenario anhand überfetteter Untoter durchzuziehen, klingt definitiv reizvoll inmitten der vielen humoristischen Versuche mittels der nicht abreißen wollenden Zombiewelle noch immer an den Erfolg von "Shaun of the Dead" heran zu reichen. Der deutsche Verleih schien der Sache trotzdem nicht zu trauen und zog das was der Originaltitel mit "Fat Ass Zombies" zum Mittelpunkt machte lediglich in den Beititel, wohingegen der neu konstruierte Haupttitel an den Erfolg von "Zombieland" angelehnt wurde, dem kurz vor Erscheinen des hier besprochenen Streifens eine späte Fortsetzung beschert wurde. Ärgerlich wäre diese Entscheidung jedoch nur dann zu nennen, wenn die Fettarsch-Zombies auch wirklich Mittelpunkt der Horrorkomödie von Regisseur Giorgio wären, der hiermit sein Regie-Debüt ablieferte. Dies ist aber nicht der Fall. Warum man einen derartigen Inhalt vortäuschte, bzw. diesen zu kurz kommen ließ, erklärt sich umso weniger mit Kenntnis darüber, dass "American Zombieland - Angriff der Fettarsch-Zombies" einer nicht minder interessanten Idee nachgeht, der zwar schon die japanische Produktion "One Cut of the Dead" 2017 zuvor kam, womit ihr Reiz jedoch nicht verloren geht: ein erfolgloser Möchtegern-Filmemacher nutzt die Gunst der Stunde einer Zombieepidemie und hält die Kamera drauf, um endlich funktionierende Zombieszenen drehen zu können.
Mit einer wirksam besetzten Hauptrolle scheint der Plan aufzugehen, zum Hindernis wird jedoch die ungelenke Regie Giorgios, die immer eine Spur zu langsam um die Ecke kommt und mit mauen Choreographien arbeitend den theoretisch netten Streifen ausbremst. Selbiges gilt für die an sich charmanten Humorideen, sie werden oftmals zu starr inszeniert eingebracht, um zu zünden, oftmals wirken die Gags aber auch zu gewollt und auf das sichere Rezept der zur Zeit beliebten Zombie-Komödien-Kultur abzielend. Der semi-professionelle Touch lässt einen nicht genügend von dem verzeihen, was hier nicht rund läuft. Dennoch kommt der Streifen nicht frei von manch gelungenen Gimmicks daher, die sich großenteils am Rande abspielen. Hervorzuheben wären in erster Linie die treffsicher eingebauten Amateurfilm-Sequenzen der stümperhaften Werke der Hauptfigur, die derart liebevolle Fantasien in hausgemachten Spezialeffekten präsentieren, dass man sich wünscht lieber eines dieser Werke zu sichten, anstatt den Film, dem man eigentlich beiwohnt. Es ist nicht alles schlecht geraten, in diesem mau synchronisierten Streifen, aber mit Ruhm hat man sich so gar nicht bekleckert, mit diesem zu wackelig geratenen, nicht wirklich funktionieren wollenden Unter-Durchschnitts-Werk, dem man aufgrund mancher sympathisch durchscheinenden Ansätze eine flüssigere Umsetzung gewünscht hätte. OFDb
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