Durch seine Anti-Haltung und mittels eines nie zu dominant vorhandenen Humoranteils, amüsiert es dabei zuzusehen, wie er unter der Isolation innerhalb der Extremsituation einer Zombieepidemie leidet. Il Cho gelingt es in seinem Debütfilm dennoch nicht den dramatischen Aspekt aus den Augen zu verlieren, "#Alive" (Alternativtitel) ist in vielerlei Hinsicht ein Gefühlsfilm. Das südkoreanische Werk funktioniert ohnehin wunderbar vielseitig. Gelegentlich eingestreute Zombie-Action ist oftmals verbunden mit einem funktionierenden Spannungsbogen, da man kaum mehr weiß als die Hauptfigur selbst und einem asiatischen Beitrag ohnehin mehr Möglichkeiten zuzutrauen sind, wie es weiter gehen könnte, als vergleichbaren Projekten aus Regionen, die im Handlungsablauf gerne auf Nummer Sicher setzen. Nun ist "#Alone" (Alternativtitel) inhaltlich nicht gerade sonderlich innovativ ausgefallen, im Grunde gibt es hier nur Situationen zu sichten, die der Stammzuschauer der Zombie- und Infizierten-Horrorbeiträge bereits kennt. "#Saraitda" (Originaltitel) macht jedoch auf ein Neues deutlich, dass es eben auf die Handschrift ankommt, ob ein bekanntes Szenario trotzdem zu funktionieren weiß oder nicht, und eben diese zaubert meiner Meinung nach in diesem speziellen Fall einen sehenswerten Genre-Beitrag, den man sich als Freund der Zombie-Thematik nicht entgehen lassen sollte.
Den Vergleich zum ebenfalls aus Südkorea stammenden, vier Jahre zuvor erschienenen, "Train to Busan" muss er nicht scheuen, letztendlich ist er in seiner zurückhaltenderen Art aber stilistisch anders ausgefallen. Filmfreunde, die nonstop Action und Blut benötigen, sind im falschen Film. Der hier besprochene Film geht mit Ruhe und Sorgfalt seine durchdachte Geschichte an. An großartigen Zombiemomenten mangelt es "#amLeben" trotzdem nicht, allein schon weil die Aggressoren wunderbar anzuschauen sind. So kostengünstig das Werk auch ausgefallen sein mag, es wurde nie an falscher Stelle Geld gespart. Man sieht dem Streifen nicht an, dass er ein recht günstiger Film ist. Und da er zudem in den beiden wichtigsten Rollen mit überzeugenden Mimen besetzt ist, weiß er sowohl auf professioneller Ebene, als auch aufgrund des Charmes, den die Figuren ausstrahlen, so gut zu funktionieren. Einzig den kurz vor Schluss auftauchenden Sub-Plot, um einen wahnsinnigen Ehemann im Nachbarhaus, hätte man sich sparen können. Er beschert dem Streifen keinen Sehwert, zumal dieser Aspekt nicht intensiv genug beleuchtet wird, um ihn in jener Konsequenz in die Gesamtgeschichte einzubetten, welchen man den restlichen einzelnen Faktoren des Handlungsverlaufs zugestanden hat. OFDb
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