11.10.2020

SURF NAZIS MUST DIE (1987)

"Mad Max" und sein Nachfolger haben nicht nur etliche Nachahmer im Straßen- und Wüstenszenario gefunden, sondern auch in anderen Bereichen. Weit weniger nach Endzeit aussehend, aber zumindest in einer anarchistischen Zeit spielend werden uns im hier besprochenen Film erneut gewaltbereite Punks in schräger Aufmachung als eine Art nicht mutierter Sozial-Mutanten dargeboten. Diesmal sind es Nazis, und die machen mit ihren kriminellen Tätigkeiten einen Strand unsicher. Jeder von ihnen bekommt den Namen eines berühmten Nazis aus der Hitlerzeit beschert, und da man dieses Gimmick scheinbar ziemlich geil fand, fallen die Spitznamen dementsprechend inflationär. Stets spricht man sich auch beim x-ten Satz innerhalb ein und desselben Dialogs direkt mit Namen an, so lange bis diese Nichtigkeit an Randerscheinung penetrant nervt. Dass sie zu einem derartigen Störfaktor wachsen kann, liegt freilich auch am erzählerisch plumpen Umfeld, in welchem es heranwächst, kommt "Surf Nazis Must Die" doch nicht so erfrischend anders und provokativ daher, wie die Titelgebung vermuten lässt, sondern lediglich plump und lächerlich anmutend. Was uns hier an Härte in Taten und Charakteren gezeigt wird, ist erbärmlich zu nennen. Schnell interessiert man sich nicht mehr für das böse Treiben halbstarker Hooligans, das Leiden ihrer Opfer und somit auch nicht für den Rachefeldzug, wenn es der kriminellen Sub-Kultur über die Mutter eines Opfers ans Leder gehen soll. Einen ironischen Umgang mit dieser sympathisch klingenden Fronten-Konstellation sucht man leider in diesem geistigen Tiefflieger vergebens. Und leider funktioniert das Gesamtwerk nicht einmal als unfreiwillig komischer Trash. Zumindest ließ uns Regisseur Peter George nach diesem Fliegenschiss mit anderen Regie-Arbeiten, ob unfreiwillig oder nicht, in Ruhe.  OFDb

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen