25.11.2020

BUFFY - DER VAMPIRKILLER (1992)

Starbesetzt kommt die Horror-Komödie "Buffy - Der Vampirkiller" daher, da kann man wahrlich staunen. Donald Sutherland als weiser Anleiter, Rutger Hauer als Obervampir, Luke Perry als männliche Begleitung, Hilary Swank als Mitschülerin, David Arquette als ehemaliger Mitschüler, der zum Vampir wird, und auch Hauptdarstellerin Kristy Swanson war einmal eine Berühmtheit. Wie man es geschafft hat derart viele aktuelle und zukünftige Prominente für das Projekt zu gewinnen, will sich mir nach dem Sichten nicht erschließen. Hat keiner das dünne Drehbuch bemerkt? Oder entstand der Film unter ungünstigen Produktionsbedingungen, so dass ein gutes Drehbuch nach dem Dreh und diversen Kürzungen im fertigen Film als solches nicht mehr zu erkennen war? "Buffy - Der Vampir-Killer" (Alternativtitel) besitzt theoretisch durchaus Reiz, allerdings wird jeder interessante Aspekt halbherzig auf die Schnelle abgearbeitet. Sei es die Ausbildung zur Vampirjägerin, das Akzeptieren des Schicksals und damit das gewonnene Vertrauen in den Lehrer, sei es die Ernsthaftigkeit der Situation, die durch die Macht des Obervampir entsteht, oder letztendlich jeder andere Aspekt des Streifens, nie lässt man sich für irgend etwas Zeit, zu gehetzt springt man von einem oberflächlichen Schauwert zum nächsten, als dass der eigentlich vorhandene Charme, geschweige denn die Geschichte an sich und die verwendeten Charaktere, sich entfalten könnten. So ganz ohne Reiz ist das Ergebnis nicht ausgefallen, fordert es doch mit einem schwer zu greifenden, skurrilen Humor heraus, der sich mit extrem albernen und dann wieder mit Sprüche-klopfendem trockenen abwechselt. Letztendlich bleibt jedoch nur ein Achselzucken zurück, zumal das Finale schnell abgefrühstückt ist, und der Obervampir so gar nichts Mächtiges auszustrahlen vermag, wie es die Geschichte über ihn eigentlich behauptet. 

"Buffy - The Vampire Slayer" (Originaltitel) ist eigentlich ein Kinofilm, er guckt sich jedoch eher wie ein halb fertiger Streifen, etwas das gerade eben so als Pilotfilm einer Serie durchgehen würde. Von daher passt es ganz gut, dass dem Kino-Flop 5 Jahre später in anderer Hauptrollen-Besetzung eine solche beschert wurde. Das macht den Film nicht besser, gefällt aber in sofern, als dass die Serie "Buffy - Im Bann der Dämonen" seine Erzählung tatsächlich nicht von vorne beginnt, sondern am Kinofilm anschließt. Das braucht auch nur bedingt zu überraschen, wenn man weiß dass der Regisseur des hier besprochenen Streifens und der Autor als Produzenten für die Serie tätig waren und somit die geistigen Väter des Produkts wieder mit an Bord waren. Swanson überzeugt in der Rolle der Buffy leider nicht ansatzweise so gut wie Sarah Michelle Gellar in der TV-Version, die im Gegensatz zum Kinofilm ein großer Erfolg wurde und sich tatsächlich wesentlich unterhaltsamer guckt als das Flickwerk, welches Fran Rubel Kuzui persönlich inszeniert hat. Ein paar nette Gags am Rande machen das Ergebnis erträglich genug, um sich nicht zu langweilen, Begeisterung erntet das nicht wirklich innovative Konzept in seiner lieblosen Umsetzung jedoch keineswegs. Da gefällt mir die vergleichbare Umkehr-Thematik eines "Liebe mit Biss" wesentlich besser. Hier bekommt ein frisch gebissener Teenager Hilfe von einem Lehrer, was es bedeutet Vampir zu sein.  OFDb

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