17.01.2021

ASSASSINATION CLASSROOM (2015)

Hintergründe und Vorgeschichte nur grob abarbeitend wird man direkt ins Hauptgeschehen von "Assassination Classroom" geschubst, dem eine gleichnamige Zeichentrickserie vorausging, welche das hier besprochene Werk nicht weiter, sondern als Realverfilmung neu erzählt. Während andere Produkte unter diesen Bedingungen leiden würden, zieht die als Zweiteiler konzipierte Science Fiction-Komödie von Regisseur Eiichirô Hasumi, der auch an der TV-Serie "Mozu" beteiligt war, daraus seinen Vorteil, konzentriert er sich doch Roadrunner-artig auf das Hauptaugenmerk der Chose: die Tötungsversuche der Klasse. Das guckt sich so albern wie gewollt, aber auch unglaublich amüsant, so konsequent wie dieses gewagte, wie simple Rezept durchgezogen wird. Da stört auch die Sprunghaftigkeit zu Beginn nicht weiter, wenn recht schnell die Schüleranzahl durch weitere Versuche mittels eines kriminellen Jugendlichen und einer künstlichen Intelligenz aufgestockt wird. "Assassination Classroom" ist Comic pur, und das versteckt er allein schon im Aussehen des außerirdischen Klassenlehrers nicht, der mit seinem übertriebenem gelben Smileygesicht zu gefallen weiß, ebenso mit seiner schnell beleidigten und unfairen Charakterzeichnung, seiner witzigen Überheblichkeit und im Laufe der Zeit auch mit seiner liebevollen Mühe darin die Schüler zu unterrichten - was zur entscheidenden Handlungs- und Emotionsebene führt, dass er die einzige Person ist, die sich überhaupt je für diese Teenager interessiert hat. 

In einem amerikanischen Film wäre die finale Konsequenz deswegen klar und das Alien würde in seinem Plan die Erde vernichten zu wollen damit geläutert werden. Aber wir befinden uns in einem japanischen Projekt, und da sieht das alles etwas gewagter, wahnsinniger und alternativ zum Gewohnten aus, selbst wenn man sich gegen Ende mancher zahmen Herangehensweise nähert. Aber diese Phase bereitet einen ohnehin an den direkt anknüpfenden zweiten Teil vor, in welchem scheinbar auch mancher Hintergrund gelüftet wird, das deutet zumindest manche Anspielung an. Ob die Fortsetzung damit so kompromisslos amüsant bleibt wie das Erstling, dem es gelingt das eigentlich stets wiederholende Treiben immer auf einem interessanten Level zu halten, sei also einmal in Frage gestellt. Teil 1 bleibt jedoch stets unterhaltsam, wenn auch nie so großartig werdend, wie die Grundidee es verdient hätte. Die Zeichentrickserie kenne ich nicht, die kann ich nicht zum Vergleich heranziehen, und bei den Preisen im Netz wird es auch dauern, bis ich sie mal sichten kann, was sehr schade ist, so angefixt wie ich nun durch diesen Film bin. Gesagt werden muss zum Schluss nur noch, dass sich "Assassination Classroom" in der deutschen Synchronfassung unglaublich gut guckt, da die Stimme des außerirdischen Klassenlehrers perfekt gewählt wurde und den Comic-Charakter des Gesamtkonstrukts ideal unterstreicht.  OFDb

Nachtrag: 

Die Fortsetzung entpuppte sich als weniger interessant aufgrund zu intensiver Vertiefungen der Geschehnisse zuvor, welche auch dem Alien, das nun keins mehr ist, seiner Mystik berauben. Ich habe die Sichtung schließlich ungefähr ab der Hälfte des Films desinteressiert abgebrochen, so dass ich zu dieser halben Sichtung keine eigene Besprechung abliefern werde.

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