24.01.2021

POSSESSION - DIE ANGST STIRBT NIE (2009)

Der kriminelle Charakter des Bruders soll uns zweifeln lassen, ob die Geschichte tatsächlich übernatürlicher Ursache ist. Ungewöhnliche Ereignisse per Rückblick am Unfallort sollen uns von der phantastischen Version überzeugen. Wirklich funktionieren will das nicht, scheint es doch zumindest dem erfahrenen Zuschauer zu offensichtlich, was Sache ist, so dass dieser sich nicht hereinlegen lässt. Dass das somit eher durchschnittlich ausgefallene Produkt trotzdem nicht frei von Sympathie und Unterhaltungswert ist, liegt u.a. daran, dass man erfahren möchte auf welchem Weg die Hauptfigur die Wahrheit erfährt. Da sie einem nicht völlig egal ist und mit "Buffy" Sarah Michelle Gellar auch recht charismatisch besetzt ist, funktioniert das sogar recht gut. Ihr Gegenpart hingegen ist zu zwielichtig besetzt, mit dem typischen Schurkengesicht versehen, da kann der gute Mann noch so gegen anspielen, man ahnt allein wegen ihm die Wahrheit. 

Die Tragik der Erzählung und die Empathie zur Protagonistin bindet einen dennoch an die Geschichte, der es an pfiffigen Täuschungen fehlt und die den üblichen Fehler amerikanischer Mainstream-Produkte begeht: alles Gezeigte wird später wieder wichtig, anstatt das ein oder andere einfach vertiefte Charakterzeichnung und reichhaltiger Hintergrund der Lebensumstände sein zu lassen. "Addicted" (Alternativtitel) ist die Neuverfilmung des süd-koreanischen Filmes "Addiction". Er wurde in Deutschland nie veröffentlicht, so dass man unvoreingenommen und unwissend an die Neuverfilmung herangehen kann, sofern man keine englischen oder gar asiatische Sprachversionen schaut. Das macht den Umstand der zu schnell zu durchschauenden Chose zwar umso ärgerlicher, ruiniert aber nicht den simplen Sehspaß, den "Possession" (Originaltitel) in seiner zu banalen Art dann doch besitzt. Er ist in seiner Mentalität jedoch eher ein Thriller für Träumer, was gut zur Leichtgläubigkeit der Thematik passt, selbst in seinen, gerade beim weiblichen Publikum, theoretisch rauen Momenten, wie dem Gedanken sich dem Körper eines Menschen hinzugeben, der einem zuvor unheimlich war. Allerdings wäre gerade wegen solcher vorhandener Besonderheiten des Stoffes weit mehr Nervenkitzel, Täuschung, positives Unbehagen, Paranoia und empathischer Umgang möglich gewesen, als die schwedischen Regisseure von "Invisible - Gefangen im Jenseits" in der Lage sind mittels des mauen Drehbuchs abzuliefern.  OFDb

2 Kommentare:

  1. https://www.youtube.com/watch?v=vojhfYK0T5c&t=1217s
    Ich empfehle Ihnen diesen Film zu schauen..
    Der erste Horrorfilm, der in Serbien gedreht wurde

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    1. Vor einiger Zeit bereits gesichtet und besprochen: https://schlombies-filmbesprechungen.blogspot.com/2018/08/leptirica-1973-djordje-kadijevic.html

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