GIRLS UND PANZER - THIS IS THE REAL ANZIO BATTLE! (2014)

Ignoriert man einmal die Themen-fremden OVAs über Ausflüge ans Meer, Einkäufe und ähnliches, die als Bonus zur Serie "Girls und Panzer" in Deutschland als DVD-Eigenveröffentlichung erschienen angehangen wurden, erschien "Girls und Panzer - This Is the Real Anzio Battle!" genau zwischen dieser und der Kinoauswertung "Girls und Panzer - Der Film". Als Kurzfilm mit einer Laufzeit von 37 Minuten ist er länger ausgefallen als eine Episode des Vorgängers, letztendlich schaut er sich aber genau wie eben eine solche. Dafür sorgen nicht nur der Vor- und Abspann, die exakt so aufgebaut sind wie in der Serie, auch die Geschichte um einen erneuten Wettbewerb im Sensha-do und die Wiederkehr aller wichtigen Haupt- und Nebenfiguren lassen den Freund des 12-Teilers sich heimisch fühlen, was aufgrund des hohen Unterhaltungswertes der Serie definitiv als gute Entscheidung bezeichnet werden kann. Anstatt über mangelnde Innovation und Eigenständigkeit zu klagen, kann man sich stattdessen also über ein weiteres Abenteuer der typischen Art freuen, die optisch, inhaltlich und stilistisch exakt am Vorgänger anknüpft, mit all den Stärken, welche zum Konzept der Reihe dazu gehören. 

Aufgrund der geringen Laufzeit finden sich kaum Nebensächlichkeiten ein, so dass es nach kurzem Blick auf die feindlichen Linien und einem Spionage-Akt Yukaris mit der Schlacht losgehen kann. Dementsprechend gering fällt diesmal der Gehalt an Mädchen-Kitsch aus, der manch einem zuvor vielleicht nicht schmeckte. Doch auch wenn man ihn mag, eben weil er eine solch grotesk anmutende Brücke zur Thematik des Panzerfahrens schlägt, vermisst man diesen Bereich nicht ernsthaft, zumal er mit der Charakterisierung der Figuren automatisch mitschwingt, wenn auch in spürbar reduzierter Form. Erneut schaffen es die Verantwortlichen, dass man sich für das Gefecht interessiert. Man ist mittendrin, wenn die Mädels Strategien entwickeln und auf Fallen des Gegners hereinfallen, bevor mit dem obligatorische Happy End, samt Versöhnung, das Ende dieser viel zu kurz geratenen Rückkehr an die Mädchenschule eingeleitet wird. Damals musste man ein Jahr warten, um mit dem auf Spielfilmlänge gestreckten Kinofilm seine Reise an die Ôarai fortsetzen zu können, um mehr gesättigt zu werden, als mit dem hier besprochenen, kleinen Zwischendurch-Happen. Ich als Nachzügler habe hingegen das Glück mir dies bereits in einigen Wochen gönnen zu können.  OFDb