10.07.2021

LETHAL WEAPON - STAFFEL 2 (2017)

Nachdem Staffel 1 von "Lethal Weapon" nach einigen Aufs und Abs mit einem Auf abschloss, war ich gespannt, ob sich die Gesamtsituation der Serie verbessert. Leider ist das Gegenteil der Fall. Der Großteil der zweiten Staffel schaut sich wie der magere Mittelteil der ersten, getränkt in Sozial-Romantik, mit welcher die Figur des Riggs immer mehr an Wirksamkeit verliert, so dass es nicht verwundern braucht, dass er für Staffel 3 schließlich ersetzt wurde. Ich weiß nicht was der offizielle Grund hierfür war, aber zumindest war ich gespannt, ob man ihn mit Würde aus die Geschichte schreibt, oder ob Staffel 3 ihn lediglich mit einer kurzen Erwähnung abschiebt. Dementsprechend war ich positiv überrascht, dass seine Geschichte einen tatsächlichen Abschluss bekommt, sich jeder Mitspieler von ihm verabschieden darf, und es schließlich zu einem unvorhersehbaren Schluss kommt, der trotz der schwächer gewordenen Figur wahrhaft bitter anmutet. 

Das wirkt umso mehr, da die privaten Probleme des einst suiziden Cops Richtung Ende der Staffel immer besser funktionieren. Zu Beginn sich lediglich wie ein Ersatz des verarbeiteten Traumatas aus Staffel 1 anfühlend, billig nachgeschoben als urplötzliche, angeblich schon immer auf der Seele sitzende Kindheitserfahrung, startet die Thematik um den Rabenvater äußerst pseudo-dramatisch in ihrer bedeutungsschwangeren Art und bekommt sich erst im letzten Viertel gefangen. Dementsprechend froh ist man, wenn sich eine Folge mal nicht all zu sehr diesem Fortsetzungs-Plot widmet, aber selbst dann fällt das zweite Jahr einer Serie, die nichts mehr wirklich mit ihrem Kino-Vorbild gemein hat, eher bescheiden aus, tauchen die zu lösenden Fälle doch viel zu sehr in routinierten Gewässern, während die Heldenfiguren sich stets als zu mager outen, um eine Serie gewinnbringend tragen zu können. Es funktioniert gerade eben so auf Leerlauf-Ebene, so dass man nach einem harten Arbeitstag okay unterhalten wird, Staffel 2 wird aber ebenso wie ihr Vorgängerjahr zu keinem Event, welches man sich irgendwann ein zweites Mal geben wird. 

Ausnahmen bestätigen die Regel. So weiß z.B. eine Folge zu gefallen, die in ihrer komplett comic-übertriebenen Art zu trumpfen weiß und den Sprung aus einem Flugzeug ohne Fallschirm zum Highlight werden lässt. Und auch die meisten Folgen, in denen Leo Getz zurück kehren darf, sind sympathischer Natur. Je weniger es um familiäre Dinge geht, egal ob Richtung Riggs oder Murtaugh geschielt, umso besser funktioniert die Serie als angenehmer Durchschnitt. Personalexperimente wie im ersten Jahr finden nicht mehr statt, mit der Standardbesetzung kommt man somit besser klar als in Staffel 1. Würde der Schluss einen nicht derart für sich gewinnen, bliebe dennoch nur ein Achselzucken zurück, so austauschbar ist das Gesamtergebnis ausgefallen. So aber weht doch ein wenig Wehmut über den Wechsel in der Hauptbesetzung, aber ich bin guter Dinge, da ich Sean William Scott mag und gespannt bin was er oder die Autoren falsch gemacht haben. Denn über den Wechsel weg von Riggs liest man im Netz nichts positives.  OFDb

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