Den sehr interessanten Aspekt zwischen Debra und Dexter, der über eine eher lächerlich anmutende Psychologin in Gang gesetzt wird, hätte ähnliches Potential besitzen können, wie der Cliffhanger selbst, leider wird er in der Folgestaffel nicht weiter bedacht und mit einigen, wenigen Sätzen am Rande abgefrühstückt. Wenn einer der Gäste in Staffel 6 das Zeitliche segnet, gibt es tatsächlich noch einmal sehr bewegende Momente zu erleben, nicht nur aufgrund der Trauer, auch aufgrund des Zwiespalts, der über diese Person in Dexter entfacht wird. Der einzige tatsächliche Tiefpunkt in einer eher entspannt ausgefallenen Season, die sich mit nichts beweisen will, ist die Rückkehr Brians. Was eine gute Idee hätte sein können, wird durch seine Geschwätzigkeit zunichte gemacht. Auch manche Übertreibung im sprunghaften Wandel Dexters dort schadet der an sich interessanten Geschichte dieser einen Episode. Dass es auch andernorts weiterhin typische Serienmakel gibt, wie schon seit Staffel 3 zu bemerken ist, stört mittlerweile nur noch selten, z.B. dann wenn Dexter vor einer Gruppe Leute ungetarnt einen Peiniger massakriert, und er und die Autoren denken, dass die Dankbarkeit der Geretteten Grund genug dafür wäre, dass es okay ist den Codex derart penetrant mit Füßen zu treten. "Dexter" ist halt auch im sechsten Jahr psychologisch gesehen recht naiv ausgefallen. Wer es bis hier her geschafft hat, wird sich daran aber nicht sonderlich stören. Da gab es schon erschütterndere Momente in der Qualität dieser wundervollen Serie. OFDb
Von einem der daheim blieb, um die weiten Welten des Films zu entdecken...
14.11.2021
DEXTER - STAFFEL 6 (2011)
Der Doomsday-Killer ist sicherlich der schwächste Aufhänger der Reihe was das Weiterkommen in Dexters Entwicklung betrifft und das Potential spannungsgeladener und insbesondere gefühlvoller Verstrickungen. So intensive Momente, wie zuletzt erst wieder in Staffel 5 erlebt, darf man somit nicht erwarten. Dennoch guckt sich das fünfte Jahr recht angenehm, setzt es doch wieder vermehrt auf die Stammfiguren, die den Serienkiller stets ungeahnt begleiten. Man verzichtet auf solch peinliche Experimente wie in Staffel 4 und geht respektvoll mit den Charakteren um, und damit hat Staffel 6 gegenüber der vierten vom Unterhaltungswert her die Nase vorn, obwohl diese die interessantere Geschichte erzählte. Die nervige Babysitterin aus dem fünften Jahr ist Geschichte, das Gefühlskarussell zwischen Angel und Laguerta ist endlich beendet, die Serie kann sich wieder auf den Standard konzentrieren, und da es sich um eine starke Serie handelt, reicht der Standard definitiv aus. Letztendlich ist das sechste Jahr eine Übergangsstaffel, die bereits damit anfängt Fehler der Vergangenheit aufzuräumen. Dank des finalen, längst fälligen Cliffhangers wird Staffel 7 völlig anders als alles vorausgegangene ausfallen und wird das Korrigieren jener Fehler seit Staffel 3 konsequent beenden. Bis es soweit ist erleben wir in der hier besprochenen Staffel viele Situationen die zum Schmunzeln anregen, einen Kriminalfall, der uns alle an der Nase herum führen wird, und das Thema Religion wird förderlich für die Geschichte eingefangen und somit weder überfrachtet, noch all zu moralisch anbiedernd integriert.
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