12.12.2021

THE INVISIBLE MAN VS. THE HUMAN FLY (1957)

Acht Jahre nach "The Invisible Man Appears", dem einzig mir bekannten weiteren klassischen Unsichtbarenfilm aus Japan, hat sich lediglich auf den ersten Blick mehr getan als in jenem Werk zuvor, welches weder inhaltlich noch in Sachen Besetzung und Regie einen tatsächlichen Zusammenhang zum hier besprochenen Streifen besitzt. War dort ein Verbrecher als Unsichtbarer unterwegs, so macht sich hier wer unsichtbar, um einen Verbrecher aufzuhalten, der mit alltäglichen Methoden nicht zu fassen ist. Denn wie der Titel "The Invisible Man vs. the Human Fly" bereits verrät, ruhte man sich diesmal nicht einzig auf der Unsichtbarenthematik aus, sondern bescherte der ganzen Chose noch einen geschrumpften Menschen, der inhaltlich sogar mehr im Zentrum steht als besagter anderer übernatürlicher Aspekt. Warum man aufgrund eines Schrumpfens auf Fliegengröße deswegen in der Lage ist kontrolliert zu fliegen, obwohl man keinerlei Flügel besitzt und lediglich wild umher schwebendes Opfer der Luftzirkulationen sein müsste, bleibt so unbeantwortet wie die Frage warum ein solch fliegender Mensch wie eine Fliege summt, warum ein Kriminalist mit laut schallenden Absätzen herumläuft, wenn er einen Verdächtigen heimlich verfolgt, oder warum Unsichtbare sich scheinbar wann sie wollen wieder sichtbar machen können und dies sogar auf einzelne Körperteile beschränken können. Sicherlich liegt es auch an meinem mangelnden Englischvokabular, dass ich eine möglich erwähnte Erklärung nicht begriffen habe, Mitsuo Murayamas Werk ist jedoch außerdem ziemlich ignorant bezüglich seiner Sinnhaftigkeit ausgefallen, so dass er vielerlei Erklärungen dem Zuschauer schuldig bleibt. Das klingt entspannt, gerade in heutigen Zeiten, in welchen sich Filmschaffende stets dazu verpflichtet sehen alles bis zum Erbrechen möglichst sinnvoll erklären zu müssen, etwas mehr Kontext wäre jedoch wünschenswert gewesen, zumal dieser Umgang aus "Tômei ningen to hae otoko" (Originaltitel) keinen angenehm locker daher kommenden Film macht. 

So irre das Zusammentreffen beider übernatürlicher Fähigkeiten klingt, und so entspannt das Ignorieren eines sinnvollen Plots und nachvollziehbarer Erklärungen hätten ausfallen können, "The Murdering Mite" (Alternativtitel) kommt trotzdem ebenfalls so uninspiriert daher wie sein Vorgänger aus dem Jahr 1949. Ebenso wie dieser fällt er arg geschwätzig aus, bietet hierfür jedoch keine wirklich interessanten Figuren, Dialoge oder zwischenmmenschlichen Situationen außerhalb der ausgeflippten Titelthematik. Außerdem konzentriert man sich erneut eher auf einen Krimi-Plot, anstatt Weitsicht mit den Möglichkeiten der übernatürlichen Thematiken zu beweisen. Der erste Fliegenmensch macht sich stets zur Flucht klein, nachdem er auf Menschengröße Leute von hinten ersticht, ein weiterer erpresst mittels Bombenlegen die Stadt, um an die Unsichtbarkeitsmaschine zu gelangen. Der erste handelt als Süchtiger, der zweite als Boss krimineller, wie legaler Organisationen. In dieser wechselhaften Art (anbei auch auf Seiten der Unsichtbaren) und mangels Erklärungen, Sinnhaftigkeit und plumper Motivationen bezüglich dessen was mit den Fähigkeiten eigentlich alles möglich wäre, macht der kurzweiliger und aufregender klingende "The Invisible Human and the Fly Man" (Alternativtitel) gar noch weniger Spaß als der zuvor von mir gesichtete Unsichtbarenfilm aus Japan. Die Spezialeffekte reißen ebenfalls nichts raus, haben sie sich nach fast einem Jahrzehnt doch keineswegs verbessert, und wurden sie doch bereits im Vorgängerwerk ihrer Entstehungszeit nicht gerecht, so dass "The Transparent Man vs. the Fly Man" (Alternativtitel) auch in diesem Punkt nicht zum Hingucker wird. Ein kleiner Restcharme ist automatisch durch die angegangene Thematik vorhanden und durch den sympathisch scheiternden Soundtrack, der um unheimliche Atmosphäre bemüht ist. Aber der Streifen versprüht weder unfreiwillig komisches Trash-Flair, noch trumpft er als kurzweilige Kuriosität, auch wenn er wie eine solche klingt. Meiner Meinung nach sollte er nur von filmhistorisch interessierten Cineasten geguckt werden.  OFDb

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