12.12.2021

BIKINI ISLAND (1991)

Ein Killer mordet sich durch eine Gruppe von leicht bekleideten Models und anderen Mitarbeitern eines Bikini-Mode-Katalogs, während diese sich aufgrund eines Fotoshootings auf einer Insel befinden. Das klingt nach einem Slasher, ist dies aber nur bedingt, so sehr wie der Horroraspekt aufgrund anderer Schwerpunkte verwässert wird. Ich wünschte ich könnte behaupten dass es die Krimi-Orientierung ist, die stattdessen ins Zentrum rückt, aber auch diese hält sich arg zurück, auch wenn sie stärker durchschimmert als der Horroraspekt. Nein, "Bikini Island" ist ein Streifen für lüsterne, alte Männer, die sich daran ergötzen möglichst viele junge Mädels im Bikini sichten zu können. Nacktaufnahmen gibt es so gut wie keine, man muss sich als Spanner also mit der leichten Bekleidung begnügen, aber diese wird definitiv Zentrum eines Streifens, der diesbezüglich nicht nur im Titel locken will. So räkeln sich allerhand Mädels breit grinsend im Bikini, sei es während des Castings, in der Freizeit, oder während der Arbeit. Stets hält die Kamera lange drauf, während ein dünner Plot damit gestreckt wird, was mangels interessanter Charaktere oder Dialoge arg penetrant anmutet und extremst langweilt. 

Der Mörder schlägt erst nach etwa 40 Minuten zu, und selbst dann kommt kein Horror-Flair auf. Dies nicht nur aufgrund der recht unblutigen Umsetzung, auch die Tatsache, dass die Verstorbenen stets nur als verschwunden gelten und in Briefen ihre Gründe für die verfrühte Abreise kund tun, lässt den Killer zu rational erscheinen. Dass es völlig unsinnig ist, dass man stets akzeptiert dass alle auf die selbe Art verschwinden, erst recht wenn der Modelanteil der Verstorbenen die Chance auf eine sehr hohe Geldsumme sausen lässt, macht inmitten eines uninspiriert erzählten Stoffes nichts mehr aus. Das sorgt weder für funktionierende unfreiwillige Komik, noch lässt es den Plot scheitern, der bereits an ganz anderen Schwächen krankt. Letztendlich überrascht "Bikini Island" lediglich damit, dass nicht die zu erwartende Person der Täter ist. Vor der Täteraufdeckung bekommt Tony Markes' Regiedebüt außerdem plötzlich einen Ereignisschub, wenn x Leute innerhalb kurzer Zeit mittels einer Pfeil und Bogen-Attacke ins Jenseits befördert werden. Aber das nutzt zu solch spätem Zeitpunkt nichts mehr, auch wenn sich der Streifen in diesem Augenblick tatsächlich kurzfristig flotter denn je guckt. Eine lahme Kameraarbeit, schlecht besetzte Darsteller und ein uninspirierter Soundtrack unterstützen das Scheitern von "Bikini Island", den man wahrlich als Schnarchnummer bezeichnen kann. Abgesehen von seinen arg harmlos anmutenden Erotikmomenten besitzt er keinerlei Seh- oder Unterhaltungswert. Ich habe keine Ahnung, ob greise Rentner beim Anblick der Mädels einen erhöhten Puls erhalten, auch denen standen bereits zur Entstehungszeit eigentlich aufregendere Produkte zur Verfügung, als dieses biedere, möchtegernlockere Pseudo-Filmchen, das so wirklich gar keinen seiner anvisierten Genres gerecht wird.  OFDb

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