12.05.2024

JOHN WICK - KAPITEL 3 (2019)

Von der Untergrundwelt ausgestoßen und zum Jagdwild erkoren, ist die komplette Verbrecherwelt hinter dem lukrativen Kopf von John Wick her. Doch der plant den Obersten der hohen Kammer zu kontaktieren, um wieder gut zu machen, was er per Regelverstoß begangen hat...

Ein Fan wird zum Gegner...

Der Schluss des zweiten Teils machte neugierig auf die Fortsetzung. Diese setzt zwar genau dort an und erzählt nun wie es weiter geht, die weit weniger interessant inszenierten Kämpfe, denen sich Wick meist stellen muss, wirken in meinen Augen jedoch hölzerner inszeniert als sonst und wissen auch im zu stumpfen Szenario nicht wirklich zu funktionieren. So war ich eher froh, wenn eine Auseinandersetzung beendet war, anstatt diese tatsächlich sichten zu wollen. Das war in den Vorgängern anders. Dort wurde aber auch mehr geschossen als gekämpft, was zu Reeves verkrampften Stil besser passte. Wie immer in dieser Kinoreihe einem dünnen Alibi-Plot beiwohnend, huscht der dünne, rote Faden freilich nur von einer Actionsequenz zur nächsten, und deutlich sind unnötige erhöhte Härtegrade (Messer ins Auge) oder besondere Orte (Spiegelkabinett) bemerkbar, die das klassische Besser, Lauter, Krasser einer Hollywood-Fortsetzung bescheren sollen. Teil 2, der selbiges tat, tat dies im funktionierendem Rahmen

Doch diesmal geht die Rechnung nicht auf. Der dritte Teil der Reihe bietet immer wieder besondere Schauwerte, hat Phasen die sich interessant schauen, insgesamt ist er aber zu zäh ausgefallen. Außerdem stößt seine Unglaubwürdigkeit sauer auf, wird der Grad des Unsinns doch noch um einiges weiter hochgeschaukelt (wie typisch für diese Art Produktion), nur dass die Vorgänger eigentlich schon einen Extremwert besaßen, der so nur in einer Comicalternativwelt, wie jener von Wick, funktionieren konnte. Meiner Meinung nach torpediert der nun noch weiter ins Extreme getretene Schwachsinn das Ganze auf ein Niveau, das auch in einer solchen Comicwelt nicht mehr wirklich funktionieren will. Den Autoren ist endgültig egal, was mit Wick passiert. Er steht halt wieder auf und macht weiter. Diese Haltung zeigt auch überdeutlich, mit voller Absicht der Cliffhanger zum bereits existierenden vierten Teil. Leider macht es das Mitfiebern noch belangloser als ohnehin schon, so dass "John Wick: Chapter 3 - Parabellum" (Originaltitel) einfach nicht mehr so rund laufen will, wie seine beiden Vorgänger. Erschwerend kommt hinzu, dass er die hohe Kammer entmystifiziert, um uns etwas zu zeigen, das leider nicht beeindruckt. Und ich persönlich konnte auch mit dem Hauptgegner diesmal wenig anfangen, der mich an eine lieblose Version von Terence Hills legendärem Nobody erinnert hat. Den Ort, den man sich für das finale Kriegsszenario ausgesucht hat, finde ich hingegen gut gewählt. Und über die Funktion einer Richterin der hohen Kammer, bzw. den Weg, den man gehen muss, um ein solcher zu werden, hätte meiner Meinung nach Reiz für ein Spin-of.  Wiki

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